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Dresden: Messerangriff auf zwei Touristen - islamistischer Hintergrund

Nach dem Messerangriff auf zwei Touristen war in Dresden ein 20-jähriger syrischer Tatverdächtiger festgenommen worden; es besteht der Verdacht auf einen islamistischen Hintergrund.


Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Messerangriff auf zwei Touristen in Dresden übernommen. Das sagte eine Sprecherin der Behörde in Karlsruhe am Mittwoch auf Anfrage.

Der Verdächtige soll am 4. Oktober in der Dresdner Innenstadt zwei Männer mit einem Messer attackiert haben. Dabei wurde ein 55-Jähriger aus Krefeld so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus starb. Ein 53 Jahre alter Kölner überlebte mit schweren Verletzungen. Die beiden hatten gemeinsam Dresden besucht.

Der Täter entkam zunächst. Bei der Auswertung von Spuren sei man auf Hinweise auf den Syrer gestoßen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden am Mittwoch mit. Es sei sofort eine Fahndung eingeleitet worden. Dabei sei der Verdächtige am Dienstagabend unweit des einstigen Tatorts entdeckt und festgenommen worden. Am Mittwoch wurde gegen ihn Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes erlassen. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. Eine "islamistisch motivierte Tat" stehe im Raum, hieß es.

Der 20-Jährige ist derzeit geduldet in Deutschland und nach Behördenangaben "erheblich vorbestraft". Erst wenige Tage vor der Tat wurde er demnach aus einer Jugendstrafvollzugsanstalt entlassen. 2018 war er unter anderem wegen Werbens um Mitglieder und Unterstützer einer terroristischen Vereinigung im Ausland verurteilt worden, 2019 wegen Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.

Die Tat führe erneut die Gefährlichkeit islamistischer Hintergründe und Gewalt vor Augen, erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). "Egal welche Form von Extremismus und Terrorismus, es ist höchste Wachsamkeit angezeigt." 

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) teilte mit, der islamistische Terror sei "eine andauernde große Bedrohung für unsere Gesellschaft, gegen die wir mit aller Konsequenz vorgehen" müssten. "Wir brauchen höchste Wachsamkeit und entschiedenes Vorgehen von Polizei, Sicherheitsbehörden und Justiz." Die Übernahme der Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt zeige, dass die Verfolgung islamistischer Gewalttaten höchste Priorität habe. Die Bundesanwaltschaft ist unter anderem zuständig für die Verfolgung von terroristischen Gruppierungen.

smb/jp

Sarah Maria BRECH / © Agence France-Presse