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Die Lage in Korea eskalliert weiter

Jetzt Artillerie-Salven aus Nordkorea

Nach Nordkoreas Abschuss von mehr als zehn Raketen hat das Land nach Angaben aus Seoul etwa 100 Artillerie-Salven in eine Pufferzone im Meer abgefeuert. "Nordkorea hat rund 100 Artillerie-Salven aus der Gegend Kosong (Wikipedia) in Kangwon in die 'Pufferzone' nördlich der Nördlichen Begrenzungslinie abgefeuert", erklärten die Generalstabschefs der südkoreanischen Armee am Mittwoch. Damit bezogen sie sich auf die Seegrenze zwischen den beiden koreanischen Staaten.

Die Seegrenze war zum Ende des Koreakriegs im Jahr 1953 von einer US-geführten UN-Truppe gezogen worden, sie wurde von Pjöngjang jedoch nie anerkannt. An ihr ereigneten sich im Laufe der Jahre wiederholt Zwischenfälle zwischen beiden koreanischen Staaten.

Kurz vor dem Artillerie-Einsatz hatten die südkoreanischen Generalstabschefs mitgeteilt, Nordkorea habe zehn Raketen "unterschiedlicher Art nach Osten und Westen" abgefeuert. Eine Kurzstreckenrakete überquerte demnach die De-Facto-Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea. Nach Angaben des Militärs kam das Geschoss den südkoreanischen Hoheitsgewässern "so nahe wie nie zuvor" eine Rakete seit Ende des Koreakriegs.

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol (Wikipedia) nannte den Vorfall ein "faktisches Eindringen" Nordkoreas in südkoreanisches Gebiet. Kurz darauf erklärte das südkoreanische Militär, es habe drei Luft-Boden-Raketen in Richtung der Stelle nahe der Seegrenze abgefeuert, an der die nordkoreanische Rakete gelandet war.

Nordkorea hatte vor den nun erfolgten Raketenabschüssen erklärt, dass es sich bei den derzeit stattfindenden gemeinsamen militärischen Flugübungen der USA und Südkoreas um Vorbereitungen für eine mögliche Invasion handele. Pjöngjang warnte, dass beide Länder teuer bezahlen würden, falls sie den Norden angreifen sollten. 

Seoul und Washington halten derzeit ihre bisher größten gemeinsamen Luftübungen unter dem Namen "Vigilant Storm" ab. An dem Manöver sind hunderte Kampfflugzeuge beider Staaten beteiligt.

yb/kbh  © Agence France-Presse