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UN-Sicherheitsrat zutiefst besorgt

Vorfall mit Dutzenden von Todesopfern bei einer Hilfslieferung in Gaza

Der UN-Sicherheitsrat hat seine "tiefe Besorgnis" über den Vorfall mit Dutzenden von Todesopfern bei einer Hilfslieferung in Gaza zum Ausdruck gebracht. In einer Presseerklärung aus New York betont das höchste Gremium der UN die Notwendigkeit, alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten und ziviler Infrastruktur zu ergreifen. Es fordert alle Konfliktparteien auf, sich an das Völkerrecht zu halten und keine humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu blockieren.


Der Sicherheitsrat nimmt zur Kenntnis, dass UN-Vertreter nach dem tödlichen Vorfall, bei dem israelische Streitkräfte beteiligt waren, Schusswunden bei Verletzten festgestellt haben. Eine israelische Untersuchung ist im Gange. Das Gremium äußert auch tiefe Besorgnis über die Hungerkrise im Gazastreifen.


Die radikalislamische Hamas berichtet, dass am Donnerstagmorgen in Gaza mehr als hundert Menschen getötet wurden, als israelische Soldaten das Feuer auf eine Menschenmenge eröffneten, die Hilfsgüter empfangen wollte. Hunderte weitere wurden verletzt.


Ein Sprecher der israelischen Armee gab zu, dass es "begrenzte" Schüsse von israelischen Soldaten gab, die sich "bedroht" fühlten. Tausende Menschen hätten sich um die Lastwagen gedrängt, was zu Verletzungen und Todesfällen geführt habe, einige seien sogar von Lastwagen überfahren worden.


Der UN-Sicherheitsrat kam zu einer Dringlichkeitssitzung hinter verschlossenen Türen zusammen, konnte sich aber zunächst nicht auf eine gemeinsame Erklärung einigen. Die USA sollen Berichten zufolge gegen eine direkte Verantwortung Israels für den Vorfall gewesen sein.


Der Konflikt im Gazastreifen dauert bereits fast fünf Monate an, und die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung wurde wiederholt kritisiert. Am 7. Oktober drangen hunderte Kämpfer der Hamas in Israel ein und verübten Grausamkeiten, hauptsächlich gegen Zivilisten. Infolgedessen wurden nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel führt seitdem massive militärische Operationen im Gazastreifen durch, mit dem erklärten Ziel, die Hamas zu zerstören. Dabei sollen laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium mehr als 30.300 Menschen getötet worden sein, eine Zahl, die nicht unabhängig überprüft werden kann.

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