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Moskau zieht viele Menschen in die Armee ein

Seit der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin vor zwei Wochen verkündeten Teilmobilmachung sind nach offiziellen Moskauer Angaben mehr als 200.000 Menschen zum Armeedienst eingezogen worden.

"Bislang sind mehr als 200.000 Menschen der Armee beigetreten", sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu (Wikipedia) am Dienstag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. 

Die mobilisierten Soldaten würden auf "80 Übungsplätzen und in sechs Ausbildungszentren" geschult, sagte Schoigu. Befehlshaber des Militärs und der Marine sollten dabei helfen, "die Rekruten schnell an den Kampf anzupassen" und zusätzliche Ausbildung anbieten.

Putin hatte die Teilmobilmachung von Russen im wehrfähigen Alter am 21. September verkündet. Schoigu sagte damals, dass 300.000 Reservisten die russischen und separatistischen Kräfte im Süden und Osten der Ukraine verstärken sollten. Potenziell könnten bis zu 25 Millionen Russen mobilisiert werden. 

Die Mobilmachung löste eine Reihe von Protesten im Land aus. Zehntausende Männer im wehrfähigen Alter flohen vor der Einberufung ins Ausland, vor allem in Nachbarländer. Kasachstan meldete am Dienstag 200.000 Einreisen aus Russland innerhalb von zwei Wochen.

Putin hatte vergangene Woche Fehler bei der Mobilmachung eingeräumt und angekündigt, diese zu korrigieren. 

Der Separatisten-Chef in der südukrainischen Region Cherson, Wladimir Saldo, räumte am Dienstag einen "Durchbruch" der ukrainischen Truppen und den Verlust des Dorfes Duschtschany ein. Er versicherte dann jedoch im Onlinedienst Telegram, die russische Luftwaffe habe den ukrainischen Vormarsch "gestoppt".

Einer von Saldos Stellvertretern sagte in einem auf Telegram veröffentlichte Video: "Der Vorstoß der 'Ukraine-Nazis' in das Gebiet von Duschtschany ist gestoppt worden (...) Es besteht kein Grund zur Panik".

Am Montag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache gesagt, dass "weitere Ortschaften in mehreren Regionen befreit" worden seien. Genauere Angaben zu den Orten machte er nicht. "Immer mehr Besatzer versuchen zu fliehen, der feindlichen Armee werden immer mehr Verluste zugefügt", sagte Selenskyj. 

bur/kbh/dja