(Tobias
Hachmann) Mit großer Sorge stellte sich Bürgermeister Thomas
Hunsteger-Petermann am Montag, den 21.09.20, um 15:00 Uhr vor die
Kamera: Per Video auf Instagram machte er die Hammer Bürger auf
einen rasanten Antsieg der Corona-Infektionszahlen in ihrer Stadt
aufmerksam. Er teile mit, dass es allein am besagten Montag insgesamt
50 Neuinfektionen gab. Der RKI-Wert liege damit momentan bei über
70, obwohl die zulässige Grenze eigentlich beim Wert von 50 erreicht
ist.
Zum besagten Video geht es hier.
Hunsteger-Petermann nannte auch die Ursache des Ganzen:
Ausgelöst wurde der rasante Anstieg von Neu-Infektionen durch eine
Hochzeitsfeier, die vor drei Wochen in einem größeren Kreis
abgehalten wurde. „Ich bin sehr darüber verärgert, dass eine
einzige Hochzeitsfeier eine gesamte Stadt vor solche Probleme stellen
kann“ äußerte Hunsteger-Petermann sein Entsetzen. Die Steigerung
der Infektionszahlen um 50 Fälle an einem einzigen Tag bezeichnete
er als Situation, die er in den über 20 Jahren seiner Amtszeit
bisher noch nie erlebt hat.
Hunsteger-Petermann gab die
Maßnahmen bekannt, mit denen die Stadt Hamm darauf nun reagiert: Am
kommenden Sonntag fallen der verkaufsoffene Sonntag und das geplante
Schlemmerfest aus.
Ferner wurde ein Erlass vorbereitet, der
vorschreibt: Private Veranstaltungen zwischen 25 und 50 Personen
müssen meldepflichtig beim Ordnungsamt angezeigt werden. Private
Veranstaltungen von 50 bis 150 Personen sollen in Zukunft
genehmigungspflichtig sein. Es gehe darum, für größere Treffen
vorgeschriebene Hygiene-Konzepte zu entwickeln, die auch wirklich
durchgesetzt werden. Dazu gehöre auch, dass die Stadt Hamm bei
privaten Feiern ab 25 Personen künftig eine genaue Liste aller
Besucher haben müsse. Dadurch solle eine besserere Rückverfolgung
der Infektionsketten ermöglicht werden, mit der es im aktuellen Fall
erhebliche Probleme gebe.
Als weitere diskutierte Maßnahmen
kündigte Hunsteger-Petermann eine zusätzliche Maskenpflicht in
bestimmten Bereichen an. Geschäfte, Kitas und Schulen werden jedoch
auf jeden Fall weiterhin geöffnet bleiben: Der vergangene Lockdown
habe gezeigt, dass die Schließungen dieser Einrichtungen nicht die
erhoffte Wirkung haben.
Hunsteger-Petermann
forderte zu einem konsequenteren Tragen von Masken auf und schloss ab
mit dem Appell: „Wir müssen aufhören so zu tun, als sei die
Pandemie vorbei. Wir müssen uns an die Einschränkungen und
Regelungen halten, wenn wir Schaden von der Wirtschaft, Schaden von
der Gastronomie und auch vom Kulturleben in dieser Stadt abwenden
wollen.“
In einem aktuellen Interview mit Spiegel-Online
teilte Hunsteger-Petermann mit, seine aktuelles Wahlkampf-Programm
eine Woche vor der anstechenden Stichwahl abbrechen zu müssen.
Oberste Priorität der Stadt Hamm sei es nun, Pläne aufzustellen,
wie die lokale Ausbreitung des Corona-Virus in Grenzen gehalten
werden kann.
Tobias Hachmann
Rasanter Anstieg der Neuinfektionen
Am vergangenen Montag sind die Infektionszahlen in Hamm schlagartig um 50 Fälle gestiegen – wegen einer größeren Hochzeitsfeier vor drei Woche. Per Video kündigte OB Hunsteger-Petermann die Maßnahmen an, mit denen die Stadt Hamm auf die neue Lage reagiert.