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AfD liegt in Sachsen, Thüringen und Brandenburg vorn

Wagenknecht-Bündnis liegt bei vier Prozent

Die AfD verzeichnet laut einer neuen Umfrage in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, wo im September neue Landtage gewählt werden, nach wie vor die höchsten Zustimmungswerte. Dem am Donnerstag veröffentlichten "Trendbarometer" der Sender RTL und ntv zufolge liegt die AfD in Thüringen derzeit bei 36 Prozent, in Sachsen bei 34 Prozent sowie in Brandenburg bei 32 Prozent - und damit zum Teil deutlich vor den regierenden Parteien.

In Thüringen, wo derzeit die Linke unter Ministerpräsident Bodo Ramelow mit SPD und Grünen eine Minderheitsregierung bildet, kommt die CDU laut der Forsa-Umfrage aktuell auf 20 Prozent, die Linke dagegen nur noch 17 Prozent. Die SPD erreicht neun Prozent, die Grünen kommen auf fünf Prozent. Die FDP steht bei drei Prozent, und das Bündnis der ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (BSW) bei vier Prozent.

Sowohl in Thüringen als auch in Sachsen wird die AfD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. In beiden Ländern wird am 1. September gewählt. Die CDU von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer liegt in der Umfrage bei 30 Prozent und damit hinter der AfD auf Platz zwei. Die sächsischen Grünen kommen aktuell auf acht Prozent, die SPD erreicht sieben Prozent, die Linke sechs Prozent. Alle anderen Parteien würden nach aktuellem Stand an der Fünfprozenthürde scheitern - darunter auch das BSW, das auf vier Prozent kommt.

In Brandenburg ist die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke in der Umfrage mit 22 Prozent hinter der AfD ebenfalls nur noch zweitstärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 16 Prozent. Wie in Sachsen hätten auch in Brandenburg SPD, CDU und Grüne weiterhin gemeinsam eine Mehrheit. Die Grünen kommen auf sieben Prozent, die Linke liegt bei sechs Prozent. Die Freien Wähler, die bereits im Potsdamer Landtag vertreten sind, kommen auf fünf Prozent. Das Wagenknecht-Bündnis liegt bei vier Prozent. In Brandenburg wird am 22. September gewählt.

Sachsens CDU-Ministerpräsident Kretschmer warf der Ampelregierung vor, sie habe "mit einer Vielzahl von Einzelentscheidungen eine Stimmung mit viel Groll und Wut produziert". Dass die AfD in Sachsen vor der CDU liege, habe sich aufgrund des "Ampel-Hickhacks in Berlin" ergeben, sagte Kretschmer dem "Handelsblatt". Er gab sich zugleich zuversichtlich: "Das kann sich alles wieder ändern."

Thüringens CDU-Landes- und Fraktionschef Mario Voigt sieht eine Wechselstimmung im Freistaat. "Die links-grüne Ramelow-Koalition hat keine Mehrheit mehr, die Menschen wollen den Wechsel", sagte er der "Welt". Zugleich attackierte er AfD-Landeschef Björn Höcke. Es sei ausgeschlossen, das Land "einem westdeutschen Oberlehrer, der die Demokratie verachtet, zu überlassen". Für die CDU schloss Voigt erneut eine Zusammenarbeit mit der AfD oder der Linken aus.

Sollte bei der Wahl zum Ministerpräsidenten im Thüringer Landtag in den ersten beiden Wahlgängen keiner der Kandidaten eine Mehrheit bekommen, will Voigt nach eigenem Bekunden in den dritten Wahlgang ziehen. Es sei klar, "dass wenn es einen dritten Wahlgang gibt, die CDU antreten wird". Forsa befragte in Sachsen, Thüringen und Brandenburg zwischen dem 6. beziehungsweise 7. Januar und 10. Januar jeweils mehr als tausend Wahlberechtigte.

hex/cfm


© Agence France-Presse