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Die Qual der Wahl

US-Bundesstaat Wisconsin hält trotz Corona-Krise an Vorwahlen fest

Trotz der Coronavirus-Krise hält der US-Bundesstaat Wisconsin an den für Dienstag geplanten Präsidentschaftsvorwahlen fest. Während zahlreiche Bundesstaaten ihren Wahltermin aus Sorge vor Ansteckungen mit dem Virus verschoben haben, soll in Wisconsin im Norden der USA gewählt werden. Gouverneur Tony Evers, ein Demokrat, hatte zwar eine Verschiebung angestrebt; er scheiterte aber an der Mehrheit der Republikaner im Regionalparlament.

Die Wahl wird ein logistischer Kraftakt. Medienberichten zufolge fehlen unter anderem tausende Wahlhelfer. Außerdem müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ein Ansteckungsrisiko bei der Stimmabgabe möglichst zu reduzieren.

Ein Richter hat gleichwohl eine Fristverlängerung für die Briefwahl angeordnet. Wähler, die nicht am Dienstag in ein Wahlbüro gehen wollen, bekommen Zeit bis zum Montag kommender Woche.

Während in Wisconsin auch über regionale Ämter wie Richterposten abgestimmt wird, liegt die größte Aufmerksamkeit auf den Präsidentschaftsvorwahlen. Bei den konservativen Republikanern ist eine erneute Nominierung von US-Präsident Donald Trump bereits sicher. Bei den oppositionellen Demokraten liefern sich Ex-Vizepräsident Joe Biden und der linksgerichtete Senator Bernie Sanders ein Duell, bei dem Biden klarer Favorit ist.

Die Coronavirus-Pandemie hat den Wahlkampf nahezu vollkommen zum Erliegen kommen lassen, alle Wahlkampfveranstaltungen wurden abgesagt. Biden und Sanders wenden sich deswegen über das Internet oder die Medien an ihre Wähler.

Die Demokraten haben bereits den ursprünglich für Juli geplanten Parteitag zur Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten auf Mitte August verschoben. Der Parteitag wird in Milwaukee in Wisconsin stattfinden - also in dem Bundesstaat, in dem am Dienstag gewählt wird. Die Präsidentschaftswahl ist auf Anfang November angesetzt.

Die USA sind das Land mit den meisten bestätigten Coronavirus-Infektionen weltweit. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität gab es bis Montag knapp 340.000 bestätigte Infektionen und mehr als 9600 Todesfälle.

fs/ju

© Agence France-Presse