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Zwei Millionen Atemschutzmasken eingetroffen

Eine große Lieferung dringend benötigter Schutzmasken und 300.000 Schutzkittel aus China ist am Wochenende in Berlin eingetroffen.


"Inzwischen sind zwei Millionen Atemschutzmasken und 300.000 Schutzkittel in Berlin angekommen", schrieb der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Samstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Bundeswehr habe die Lieferung vom Flughafen Leipzig/Halle abgeholt und in die Hauptstadt gebracht, sagte eine Sprecherin des Senats dem "Spiegel".

Die Ausrüstung sei bereits in Berlin eingelagert worden und solle ab Montag an Krankenhäuser, Pflegeheime, Polizei und weitere Einrichtungen verteilt werden, die Bedarf hätten, sagte die Senatsprecherin weiter. An die Bevölkerung solle die Lieferung nicht verkauft oder verteilt werden.

Zuvor war nach Senatsangaben eine geplante Lieferung von 200.000 Schutzmasken der Kategorie FFP-2 für Berlin in Bangkok abgefangen worden. Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte den USA am Freitag vorgeworfen, die Ausrüstung konfisziert zu haben - am Wochenende wollte der Senat diesen Vorwurf aber nicht mehr wiederholen.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) bat die Bundeswehr derweil um Amtshilfe für den Transport von Schutzmasken von China nach Deutschland. "Wir beschaffen gerade neue Masken und erwarten eine Lieferung aus China", sagte Kalayci der "Berliner Morgenpost" (Sonntagsausgabe). "Das Problem ist, dass wir diese nicht nach Berlin transportiert bekommen." Sie appellierte an Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), dem Ersuchen stattzugeben. 

FDP-Parteichef Christian Lindner sprach sich dafür aus, den Mangel an Schutzmasken schnell und unbürokratisch zu beheben. "Warum schaffen wir nicht pragmatisch eine nationale Luftbrücke, um in China produzierte Materialien zu uns zu transportieren? Stattdessen stehen viele Maschinen der Lufthansa am Boden, und die Zulassung von Importprodukten dauert", sagte Lindner der "Welt am Sonntag". 

Lindner sieht darin ein Defizit beim Katastrophenschutz. "Ich hätte erwartet, dass der deutsche Staat für solche Notlagen Reserven hat", sagte er.

muk/pw

© Agence France-Presse