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New York 36.000

New Yorker Arzt befürchtet in Corona-Krise das Schlimmste


Mit Blick auf die steigenden Coronavirus-Fälle in seiner Stadt befürchtet der New Yorker Arzt Shamit Patel das Schlimmste. "Wir haben unsere Kapazitäten noch nicht überschritten, aber wir planen die Überschreitung der Kapazitäten ein", sagte Patel der Nachrichtenagentur AFP. New York hat sich in rasanter Geschwindigkeit zum Zentrum der Corona-Krise in den USA entwickelt.

Noch vor zehn Tagen sei nur die Hälfte seiner Patienten im Krankenhaus Beth Israel in Manhattan Coronavirus-Infizierte gewesen, sagte Patel. Doch die Zahl der Neuinfektionen steige in New York exponentiell. "Gemessen an der Rate, die ich beobachte, könnte der Höhepunkt irgendwann zwischen Ende dieser Woche und einem Zeitpunkt in der nächsten Woche erreicht sein", sagte Patel. 

Die Stadt New York meldete bis Montag (Ortszeit) 36.000 bestätigte Coronavirus-Infektionsfälle, 790 Menschen starben. Vor zwei Wochen hatte es gerade 463 nachgewiesene Infektionen gegeben.

Patel befürchtet ein Szenario wie in manchen Regionen Norditaliens, wo Ärzte wegen der überwältigenden Zahl an Patienten entscheiden müssen, wer behandelt wird und wer sterben muss. In der Krise müssten Ärzte ihre Patienten schneller diagnostizieren und Therapiemaßnahmen festlegen, sagte der Internist. Wahrscheinlich müsse die Zahl der Patienten pro Arzt "verdoppelt oder verdreifacht" werden, sagte der 46-Jährige weiter. Dies könne jedoch nicht bis ins Unendliche fortgesetzt werden, weil dann keine wirksame Behandlung mehr möglich sei.

Auch möglichen Engpässen bei der Versorgung sieht der Internist mit Sorge entgegen, vor allem mit Blick auf Beatmungsgeräte. Wenn viele Patienten auf einmal ins Krankenhaus kämen, die künstlich beatmet werden müssten, "dann müssen Sie anfangen, auszuwählen", sagte er. 

Beinahe täglich heben der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio und der Gouverneur des Staates New York, Andrew Cuomo, derzeit die Notwendigkeit nach mehr Beatmungsgeräten hervor. 400 zusätzliche Geräte müssten bis Ende der Woche in der Stadt eintreffen, sagte De Blasio am Montag. Der kommende Sonntag sei der alles entscheidende Tag für New York. 

isd/jes