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Können wir Chinas Zahlen trauen?

China meldet dutzende weitere Fälle von "importierten" Corona-Infektionen

China hat neue dutzende Fälle von mit Coronavirus-Infektion ins Land eingereisten Menschen gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden wurden weitere 54 Ansteckungsfälle unter Eingereisten verzeichnet, wie der Gesundheitsausschuss der chinesischen Regierung am Freitag in Peking mitteilte. Hinzu kam ein einziger neuer Fall einer Ansteckung innerhalb von Festlandchina.

Während laut den offiziellen Angaben die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in China seit Wochen drastisch gesunken sind, nahmen zuletzt die Zahlen der "importierten" Ansteckungsfälle zu. Inzwischen verzeichneten die chinesischen Behörden rund 600 solcher Fälle.  

Aus Angst vor einer zweiten Corona-Infektionswelle beschloss die chinesische Regierung deshalb drastische Einreisebeschränkungen, die aber erst am Samstag in Kraft treten. Die allermeisten Ausländer dürfen dann nicht mehr ins Land. Selbst Ausländern mit gültigen Visa oder einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung wird die Einreise verwehrt, wie das Außenministerium in Peking am Donnerstag angekündigt hatte. 

Bei den zuletzt nach China eingereisten Menschen mit Corona-Infektionen handelt es sich allerdings überwiegend um chinesische Staatsbürger. Unter ihnen sind zahlreiche junge Chinesen, die im Ausland studieren. 

Die Gesamtzahl der offiziell verzeichneten Corona-Infektionsfälle in China stieg bis Freitag auf 81.340, womit das Land in der weltweiten Statistik weiterhin auf dem vordersten Platz liegt. Die Zahl der amtlich verzeichneten Todesfälle lag bei 3292. In dieser traurigen Statistik liegt China inzwischen deutlich hinter Italien und Spanien.

Die chinesischen Behörden hatten mit drakonischen Maßnahmen auf den Ausbruch des neuartigen Virus in der Provinz Hubei reagiert. Die Provinz mit ihren fast 60 Millionen Einwohner wurde abgeriegelt. 

Wegen der drastischen Abnahme der verzeichneten Zahl der Neuinfektionen wurde die Abschottung von Hubei dann aber am vergangenen Mittwoch weitgehend aufgehoben. Den Bewohnern der Millionenmetropole Wuhan in Hubei ist es allerdings erst ab 8. April wieder erlaubt, die Stadt zu verlassen. Ein Wildtiermarkt in Wuhan gilt als Ausgangspunkt der Pandemie, an der nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP inzwischen weltweit rund 23.000 Menschen gestorben sind.

dja   

© Agence France-Presse