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Agravis Raiffeisen AG: Wegweisende Zusammenarbeit verringert CO2-Fußabdruck von Weizenmehl

Die AGRAVIS Raiffeisen AG, OCI Global und Dossche Mills, entwickeln gemeinsam ein nachhaltigeres Weizenmehl mit einem geringeren CO2-Fußabdruck für die Herstellung von Brot und anderen Grundnahrungsmitteln.

Münster - (ots) - Die Zusammenarbeit zwischen der AGRAVIS Raiffeisen AG, dem niederländischen Düngemittelhersteller OCI Global und Dossche Mills, einem führenden Hersteller und Lieferanten von Rohstoffen für Bäckereien, soll dazu beitragen, die Umweltauswirkungen von Brot in den Supermarktregalen zu reduzieren.

Nachhaltigeres Weizenmehl

Der Weizen wächst bereits auf Feldern in Deutschland und wird im Sommer 2023 geerntet. Daher kann das kohlenstoffärmere Mehl im Laufe des Jahres 2023 und Anfang 2024 an Lebensmittelhersteller verteilt werden. Das Mehl wird aus Weizen hergestellt, der mit dem CO2-reduzierten Stickstoffdünger von OCI angebaut wurde. Im Vergleich zu herkömmlichen Düngemitteln weist dieser eine um bis zu 50 Prozent niedrigere Treibhausgasbilanz auf (Cradle-to-Gate).

Verantwortungsvolle Beschaffung nachhaltiger Rohstoffe

Der verwendete Stickstoffdünger ist von ISCC PLUS zertifiziert, was die verantwortungsvolle Beschaffung nachhaltiger Rohstoffe auf der Grundlage eines Massenbilanzansatzes garantiert. Der von OCI gelieferte Dünger ist in diesem Fall mit Biomethan hergestellt worden, das aus landwirtschaftlichen Abfällen und Reststoffen gewonnen wird und eine Alternative zu fossilen Energien wie zum Beispiel Erdgas darstellt.

Nachhaltigkeitslösungen zur Reduzierung von Treibhausgasen

AGRAVIS, OCI und Dossche Mills pflegen eine langjährige Partnerschaft: AGRAVIS und OCI bei der Produktion und dem Vertrieb von Düngemitteln, AGRAVIS und Dossche Mills bei der Beschaffung von Getreide. Der erste Schritt der Zusammenarbeit für das Pilotjahr 2023 konzentriert sich auf die Bereitstellung des CO2-reduzierten Düngemittels als nachhaltige Lösung zur Dekarbonisierung der Weizenproduktion und Weiterverarbeitung des Getreides - und ist damit Teil eines langfristigeren Ansatzes von Nachhaltigkeitslösungen zur Reduzierung von Treibhausgasen (THG). Ziel ist es, nachhaltigere Maßnahmen und innovative Anbaupraktiken umzusetzen, die unter anderem zu einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit, mehr Humusaufbau und höherer Biodiversität sowie einer reduzierten THG-Bilanz führen.

Aktiv CO2 binden

Die verringerten Treibhausgasemissionen des Projekts, die den Fußabdruck von der Aussaat der Pflanzen bis zur Ernte abbilden, werden auf den landwirtschaftlichen Betrieben mit Hilfe von AGRAVIS und nach REDCert erfasst. Die CO2-Reduktion wird nach der Ernte in diesem Jahr berechnet.

"Die Landwirtschaft gilt als einer der Verursacher von Treibhausgasemissionen, ist aber neben der Forstwirtschaft auch der einzige Wirtschaftszweig, der aktiv CO2 bindet. Sie ist außerdem ein Sektor, der stark vom Klimawandel betroffen ist. Beides macht die Einsparung von Emissionen für diese Branche umso relevanter. Als Teil der Wertschöpfungskette sieht die AGRAVIS ihre Verantwortung nicht nur in der Reduzierung der eigenen Emissionen. Das Handelsunternehmen arbeitet auch daran, die gesetzten Ziele im vor- und nachgelagerten Bereich voranzubringen", betont Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS.

Grundnahrungsmittel müssen langfristig erschwinglich bleiben

Ahmed El-Hoshy, CEO von OCI Global, ergänzt: "Als führender Hersteller und Vertreiber von CO2-reduziertem Ammoniak sowie Düngemitteln und Stickstofflösungen spielen wir eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung der globalen Ernährungssicherheit. Wir wissen, dass wir uns mit den Treibhausgasemissionen von Düngemitteln befassen müssen, da Mineraldünger für die Produktion von Nahrungsmitteln für rund vier Milliarden Menschen - die Hälfte der Weltbevölkerung - benötigt werden. Deshalb wollen wir durch Projekte wie dieses mit anderen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Grundnahrungsmittel langfristig erschwinglich bleiben und nachhaltig angebaut werden können. Mit diesem Pilotprojekt wollen wir die geringeren Auswirkungen von Getreide nachvollziehen und die Umweltvorteile in der Wertschöpfungskette an Erzeuger, Verteiler, Einzelhändler und letztlich an die Öffentlichkeit weitergeben."

Nutzen für Landwirtschaft und Verbraucher:innen

"Als führende Getreidemühle in den Benelux-Ländern verarbeitet Dossche Mills große Mengen an Getreide. Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt unseres Familienunternehmens und wir haben daher ehrgeizige Ziele, was das Angebot von nachhaltig angebautem Weizen angeht. Die Partnerschaft mit AGRAVIS und OCI ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Weizenwertschöpfungskette und Teil unseres langfristigen Engagements bzw. Ziels, den Übergang zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Nahrungsmittelkette zu beschleunigen - zum Nutzen von Landwirt:innen und Verbraucher:innen. Bis 2030 wollen wir alles daransetzen, unsere Kundschaft im Einklang mit den europäischen Vorschriften zu bedienen", erklärt Kristof Dossche, CEO von Dossche Mills.