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Passagierflugzeug mit 28 Menschen in Russland abgestürzt

Im Fernen Osten Russlands ist ein Passagierflugzeug mit 28 Menschen an Bord abgestürzt. Rettungskräfte entdeckten am Dienstag rund vier Kilometer vor dem geplanten Ankunfts-Flughafen Palana auf der abgelegenen Halbinsel Kamtschatka Wrackteile. Die Suche nach Überlebenden sei am Abend (Ortszeit) wegen Einbruchs der Dunkelheit ausgesetzt worden, verlautete aus dem Notfallministerium. 

Die Maschine vom Typ Antonow AN-26 war auf dem Weg von der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski nach Palana, als der Kontakt zu ihr abriss. Es war sofort befürchtet worden, dass die Maschine abgestürzt sei. 

Teile des Rumpfes seien an der Küste und im Ochotskischen Meer gefunden worden, sagte der Gouverneur von Kamtschatka, Wladimir Solodow, in einem auf der Behörden-Website veröffentlichten Video. Gepäckstücke oder Hinweise auf die Passagiere seien bislang nicht entdeckt worden, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax. 

Angesichts der geografischen Lage und schlechter Wetterbedingungen gestalteten sich die Rettungs- und Bergungsarbeiten nach Behördenangaben schwierig. Die Suche mit Hubschraubern und einem Flugzeug erfolgte laut Medienberichten in einem Radius von 15 bis 25 Kilometern um den Flughafen Palana, bevor sie am Abend unterbrochen wurde. 

Der Flughafen Palana lag russischen Medienberichten zufolge zur Unglückszeit im Nebel und die Berge in der Umgebung waren von Wolken verdeckt. Die Antonow AN-26 sowjetischer Bauart wurde von einer kleinen örtlichen Fluggesellschaft betrieben und war laut Spezialisten-Websites 38 Jahre alt. Sie war nach Angaben des regionalen Verkehrsministeriums in gutem Zustand und hatte alle Sicherheitsüberprüfungen bestanden.

Neben 22 Passagieren befanden sich sechs Crewmitglieder an Bord. Die Mehrheit der Passagiere stammte Medienberichten zufolge aus der rund 3000 Einwohner zählenden Stadt Palana. Unter ihnen waren auch vier örtliche Behördenvertreter und die Verwaltungschefin von Palana, Olga Mochirjowa.

Palana war bereits im September 2012 Schauplatz eines tödlichen Flugzeugunglücks: Eine Antonow AN-28 stürzte beim Anflug im Nebel ab, zehn der 14 Insassen kamen ums Leben. Bei den beiden Besatzungsmitgliedern wurde anschließend Alkohol im Blut nachgewiesen.

Nach mehreren tödlichen Flugzeugunfällen in den vergangenen Jahren hat sich die Sicherheit im russischen Luftverkehr inzwischen verbessert, insbesondere weil die großen Fluggesellschaften ihre Maschinen aus der Sowjetzeit durch modernere Flugzeuge ersetzt haben. Dennoch kommt es vor allem in Gebieten, in denen Flugzeuge und Hubschrauber ein gängiges Mittel sind, um abgelegene Ortschaften zu erreichen, wegen mangelhafter Flugzeugwartung und laxer Sicherheitsstandards immer wieder zu Flugzeugunglücken. Kamtschatka ist ein riesiges, dünn besiedeltes Gebiet im äußersten Osten Russlands.

noe/jes