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Ikea bespitzelte Mitarbeiter in Frankreich

Die schwedische Möbelhauskette Ikea soll in Frankreich jahrelang Mitarbeiter ausspioniert haben. Deshalb hat am Montag vor dem Strafgericht von Versailles ein Prozess gegen den Ikea-Konzern und frühere Manager des Möbelhauses begonnen.

Den Angeklagten drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Ikea muss zudem mit einer Geldbuße von bis zu 3,75 Millionen Euro rechnen.

Nach Überzeugung der Ermittler baute das schwedische Unternehmen in Frankreich ab 2009 ein illegales "Bespitzelungssystem" auf, um an vertrauliche Informationen über hunderte Mitarbeiter und Bewerber zu kommen. Die Vorwürfe lauten auf illegales Datensammeln, Verstoß gegen das Berufsgeheimnis und Vertuschung der Taten. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe.

Der Staatsanwaltschaft zufolge beschäftigten die Angeklagten Privatdetektive, für die jährlich mehrere 100.000 Euro Provision flossen. Ebenfalls angeklagt sind vier frühere Polizisten. Sie sollen vertrauliche Informationen etwa über Vorstrafen von Mitarbeitern oder Bewerbern an das Unternehmen weitergegeben haben. 

Der Skandal war 2012 von der französischen Satirezeitung "Canard Enchaîné" und dem Enthüllungsportal "Mediapart" aufgedeckt worden. Der Prozess ist bis zum 2. April angesetzt.

lob/ilo


© Agence France-Presse