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Bach hält an Olympia in Peking fest

Der wiedergewählte IOC-Präsident Thomas Bach hat die Kritik, an Peking als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2022 festzuhalten, zurückgewiesen.

"Boykotte sind die falsche Antwort auf solche Fragen, das hat die Geschichte gezeigt. Sie bringen keine Verbesserungen", sagte Bach, der am Mittwoch als Chef des Internationalen Olympischen Komitees bestätigt wurde, im Interview mit den ARD-Tagesthemen.

Am Mittwoch sprang auch das Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) Bach zur Seite. "Auch wenn wir niemals kleinreden wollen, was in China aus menschenrechtlicher Sicht passiert, unterstützen wir keinen Athletenboykott", sagte USOPC-Präsidentin Susanne Lyons: "Wir glauben, dass solche Proteste, insbesondere der 1980, nicht wirksam waren." Auch Bach, Fecht-Olympiasieger 1976 mit der Mannschaft, hatte die Sommerspiele 1980 in Moskau wegen des Boykotts des Westens verpasst.

Zuletzt hatten Menschenrechtsorganisationen gefordert, die Spiele wegen fortdauernder Menschenrechtsverletzungen Chinas zu boykottieren. Bach jedoch ist der Ansicht, dass das IOC "keine Weltregierung" sei und daher nur begrenzt Einfluss auf Politik habe. Auf Probleme, die "keine UN-Generalversammlung, kein Sicherheitsrat und kein Präsident dieser Welt" lösen könne, könnte das IOC ebenso keine Antwort geben: "Wir können nicht unsere Regeln außerhalb des Kerns der Olympischen Spiele einem souveränen Staat überstülpen. Dort ist die Politik gefragt und dort muss die Politik ihre Möglichkeiten nutzen."

Das sieht auch US-Funktionärin Lyons so. "Wir glauben, dass dies ein Thema ist, das von Regierung zu Regierung mit China angegangen werden sollte", sagte sie. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit Präsident Alfons Hörmann und der unabhängige Verein Athleten Deutschland hatten sich zuletzt gegen einen Boykott der Winterspiele in Peking ausgesprochen.

Mit Olympia wolle man "ein Beispiel setzen, wie eine Welt ohne Diskriminierung funktionieren kann", sagte Bach, der betonte: "Die Spiele sind die Spiele des IOC. Sie sind nicht die Spiele der chinesischen Regierung. Der chinesische Staatspräsident wird bei der Eröffnungsfeier genau einen Satz sagen dürfen, der von uns vorgeschrieben wird. Kein chinesischer Regierungsoffizieller kann an einer Siegerehrung teilnehmen. Bei den Olympischen Spielen gelten die globalen Regeln des Sports und des IOC."


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