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180. Revierderby: BVB stößt Schalke noch näher an den Abgrund

Borussia Dortmund hat seinen Erzrivalen Schalke 04 noch näher an den Abgrund gestoßen, das 180. Revierderby war höchstwahrscheinlich das vorerst letzte in der Fußball-Bundesliga. Der BVB setzte sich bei den Königsblauen dank seiner Jungstars Jadon Sancho und Erling Haaland klar mit 4:0 (2:0) durch und feierte erstmals seit fast 54 Jahren drei Ligasiege in Folge im Ruhrpottklassiker.

Dortmund meldete sich damit nach nur einem Dreier aus den vorangegangenen sechs Punktspielen im Rennen um die Champions-League-Plätze zurück. Die Gelsenkirchener dagegen, die nur eine der letzten 38 (!) Bundesligapartien gewannen, liegen zwölf Runden vor Schluss weiter neun Punkte hinter dem Relegationsplatz zurück und müssen sich auf den vierten Abstieg nach 1981, 1983 und 1989 einstellen. Königsblau hatte allerdings auch Pech: Kurz vor dem Anpfiff verletzte sich Rio-Weltmeister Shkodran Mustafi, nach einer halben Stunde schied auch Torhüter Ralf Fährmann angeschlagen aus.

Sancho brachte den bis dahin weitgehend ideenlosen BVB nach einem kapitalen Fehler des Schalkers Benjamin Stambouli in Führung (42.), noch vor der Pause erhöhte Haaland nach Sancho-Vorarbeit auf 2:0 (45.). Nach der Pause trafen Raphael Guerreiro (60.) und erneut Haaland (79.) mit seinem 27. Pflichtspieltor der Saison

Schalke-Trainer Christian Gross musste nicht nur kurzfristig auf Mustafi verzichten, der das Aufwärmprogramm mit muskulären Problemen abbrechen musste. Für ihn spielte Außenverteidiger Bastian Oczipka im Abwehrzentrum. Zuvor hatte bereits der angeschlagene Nabil Bentaleb die "Zehn" räumen müssen, den Algerier ersetzte Nassim Boujellab. Auch BVB-Coach Edin Terzic musste umplanen: Innenverteidiger Manuel Akanji fiel mit einem Muskelfaserriss aus, für ihn rückte Emre Can in die Abwehr.

Schalke zog sich zunächst weit zurück und überließ dem BVB weitgehend die Initiative. Sancho hatte schon früh die erste Torchance, scheiterte aber an Fährmann (7.). Wenn die Königsblauen mal durch Balleroberung und schnelles Umschalten in die Nähe des Dortmunder Strafraums kamen, misslang der entscheidende Pass in die Spitze. Der BVB kombinierte ganz ansehnlich, aber im letzten Drittel fehlte die Präzision gegen die vielbeinige Schalker Abwehr.

Nach 30 Minuten musste Gross auch noch Fährmann ersetzen. Der dienstälteste Schalker hatte sich bei einem Duell mit Haaland an der Bauchmuskulatur verletzt. Die Schalker Nummer drei im Tor, Michael Langer, kam zu ihrem zweiten Bundesliga-Einsatz, weil die Frankfurter Leihgabe Frederik Rönnow ohnehin verletzt fehlte.

Die Führung servierten die Schalker dem Erzrivalen auf dem silbernen Tablett: Zum x-ten Mal verlor Stambouli in der eigenen Hälfte den Ball, diesmal nahm Sancho das Geschenk an. Das zweite Tor war dagegen ein Leckerbissen: Nach Sanchos Flanke traf Haaland mit einem sehenswerten Seitfallzieher.

Pech hatte nach dem Seitenwechsel Suat Serdar, dessen Schuss BVB-Keeper Marwin Hitz an den Pfosten lenkte (51.). Dortmund nutzte den ersten Vorstoß zum 3:0: Nach Doppelpass mit Kapitän Marco Reus sorgte Guerreiro für die endgültige Entscheidung, Haalands zweites Tor nach Vorarbeit des eingewechselten Jude Bellingham machte das Dortmunder Glück perfekt.