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"Überlebenskünstler Mensch"

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert: Neue Vortragsreihe zur Ausstellung "Überlebenskünstler Mensch" LWL-Museum für Naturkunde erkundet den Menschen noch näher.

Münster (lwl). Im August 2020 wurde die Sonderausstellung "Überlebenskünstler Mensch" im LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eröffnet. Zusammen mit Neurologe und Buchautor Dr. Magnus Heier können Interessierte nun in einer dreiteiligen Vortragsreihe, die ganz im Zeichen des Ausstellungsthemas steht, mehr über die verschiedenen Facetten der Menschheit erfahren. Den ersten Vortag "Wer sind wir? - Das Gehirn" überträgt das LWL-Museum am Dienstag (23.2.) um 19.30 Uhr online auf seinem YouTube-Kanal.


Der nächste Vortrag "Wo kommen wir her? Eine Reise durch 5.000 Jahre Gehirnforschung" findet am Dienstag (27.4.) statt. Der Vortrag "Wohin gehen wir? Die Medizin bei Star Treck" ist am Dienstag (29.6.) zu hören. Alle Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Der Veranstaltungsort wird - je nach Möglichkeiten laut Coronaschutzverordnung NRW - auf der Museumshomepage bekannt gegeben.

Hirnwelten: Heier befasst sich in dem ersten Vortrag mit einem wichtigen Teil des Menschseins, dem Gehirn. Der Blick auf dieses Organ wird durch die Forschung immer schärfer: Zum ersten Mal ist es gelungen, Träume von Menschen sichtbar zu machen und Nervenbahnen im lebenden Hirn darzustellen. Fragen aber bleiben: Wo sitzt der Charakter eines Menschen? Warum sind Frauen und Männer so unterschiedlich? Wird man eher durch Sudoku, Joggen oder Meditation klüger?

Fast jeden Tag gibt die Hirnforschung neue Antworten - und wirft dabei immer neue Fragen auf. Was wir jedoch wissen, dass das Gehirn ein unglaublich einsames Organ ist - es liegt geschützt in der dunklen Schädelhöhle. "Unser Gehirn sieht nichts, hört nichts, spürt keine Sonnenstrahlen und keine streichelnde Hand", erklärt Referent Heier. "Aber es bekommt kontinuierlich Informationen über zahlreiche Nerven geliefert. Eine Milliarde Bits in jeder Sekunde, tags und nachts, 24/7. Und daraus baut es sich seine Welt zusammen, also unsere Welt", so der Neurologe weiter. "Aber nichts ist, wie es scheint. Nicht der Füller in der Hand, nicht die Erdbeere im Mund. Denn diese ist nur rot und süß, weil das Gehirn sie rot und süß macht. Die Welt, wie wir sie erleben, ist eine im Gehirn produzierte Halluzination. Eine gut gemachte Halluzination, mit der wir uns in der Welt zurechtfinden. Aber dennoch nicht die Wirklichkeit. Sind wir also das, was unser Gehirn zu sein glaubt? Oder sind wir gar unser Gehirn?" Antworten aus der Hirnforschung und Gedanken eines Neurologen erfahren Interessierte in diesem ersten Vortrag. Der Vortag ist kostenlos.

Der Referent: Dr. Magnus Heier ist Neurologe, Buchautor und Kolumnist in Castrop-Rauxel. Er erklärt im Radio in Berlin, beim WDR in Köln und manchmal auch im Fernsehen, warum wir sind, wie wir sind und was unser Gehirn damit zu tun hat. Sein Buch "Wer's glaubt, wird krank" beschreibt die Gefühle in den Köpfen. In Zeitungen erzählt Heier Geschichten aus seiner Arztpraxis, veröffentlicht journalistische Artikel und hält "Hirnwelten"-Vorträge vor Erwachsenen, aber auch vor Drittklässlern.

LWL-Museum für Naturkunde vom 17. Februar 2021