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Franz Hitze Haus richtet internationales Forum zur Rolle der Frau aus

Machtmissbrauch, Sexualmoral, Zölibat und die Rolle der Frau – der Synodale Weg spricht Themen an, die die katholische Kirche in Deutschland bewegen.

Münster - (pbm/acl) -  Die Katholischen Akademien im deutschsprachigen Raum haben sich jetzt zusammengeschlossen, um den Synodalen Weg mit internationalen Fachtagungen zu begleiten. Auch die Akademie Franz Hitze Haus in Münster wirkt an den Tagungen mit und richtet im September eine zum Thema „Frauenpower und Männermacht“ aus.

„Wir möchten den Synodalen Weg aus unserem Selbstverständnis heraus begleiten“, erklärt Akademiedirektor Antonius Kerkhoff. Das Franz Hitze Haus beteilige sich in der gewohnten Art und Weise: „Wir ermöglichen eine wissenschaftliche Reflektion der Themen und geben Raum für Diskussionen.“ Teilnehmen kann jeder, der Interesse hat an den Themen des Synodalen Weges.

Den Auftakt macht die Katholische Akademie Schwerte des Erzbistums Paderborn, die in Zusammenarbeit mit weiteren Akademien zu einer Online-Tagung am 11. und 12. Februar einlädt. Im Mittelpunkt steht der Wandel des Priesterbildes und die Frage nach der künftigen Gestalt von Leitung. „In Workshops können sich die Teilnehmenden unter anderem einbringen beim Nachdenken über die Aufgaben von Priestern oder den Zusammenhang von Amt und Macht, aber auch der Frage nachgehen, welche Konsequenzen der Wandel von der Institution zur Organisation mit sich bringt“, sagt Kerkhoff. Der Regens des Priesterseminars in Münster, Hartmut Niehues, leitet einen Workshop zur Reform der Priesterausbildung. Eine Anmeldung zur digitalen Tagung ist über www.akademie-schwerte.de möglich.

Am 1. und 2. März beteiligt sich das Franz Hitze Haus an einer internationalen Tagung über Macht, Partizipation und Gewaltenteilung in der katholischen Kirche, die ebenfalls digital aus der Akademie des Bistums Essen, „Die Wolfsburg“, übertragen wird. Dabei wird unter anderem der frühere Generalvikar des Bistums Münster und Kirchenhistoriker Professor Dr. Norbert Köster, aus historischer Sicht auf die Partizipation in der Kirche blicken. Bischof Bernhard Johannes Bahlmann, der gebürtig aus Visbek im Bistums Münster stammt und seit fast 40 Jahren in Brasilien lebt, wird die lateinamerikanische Perspektive einbringen und von seinen Erfahrungen berichten. Informationen zur Anmeldung gibt es auf www.die-wolfsburg.de.

Gespannt erwarten Kerkhoff und Maria Kröger, Stellvertreterin des Direktors, schließlich die Tagung „Frauenpower und Männermacht“, die – sofern es die Pandemie zulässt in Präsenz – am 16. und 17. September in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster stattfinden wird. In Kooperation mit der Arbeitsstelle für theologische Genderforschung der Universität Münster und der Katholischen Akademie Hamburg sollen weltweite Initiativen zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in der katholischen Kirche vorgestellt werden, außerdem werden Potenziale und Hindernisse diskutiert. Einer der Höhepunkte ist dabei die Zusage von Kate McElwee, der Geschäftsführerin der „Women´s Ordination Conference“, die sich in den USA für die Weihe von Frauen als Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfe stark macht. „Für einen analytischen Blick konnten wir die Sozialethikerin Professorin Dr. Julie Rubio aus den USA und die Fundamentaltheologin Professorin Dr. Margit Eckholt aus Osnabrück gewinnen“, freut sich Kröger zudem über die Zusage der namhaften Theologinnen im Bereich der Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche.

Dass gerade die Akademie Franz Hitze Haus in Münster das Forum zur Rolle der Frau in der katholischen Kirche ausrichten wird, ist von besonderer Bedeutung. Das weiß auch Kröger, ist Münster doch die Heimat der Reformbewegung Maria 2.0. „Wir beziehen damit Stellung, werfen aber auch ganz bewusst einen Blick über den deutschen Kontext hinaus, um zu zeigen, wie viele weltkirchliche Bewegungen und Überlegungen es seit Jahrzehnten zu dem Thema schon gibt.“ Informationen zum Programm und zur Anmeldung des Forums im Franz Hitze Haus werden in einigen Wochen veröffentlicht.