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Spahn kündigt Impfstoff - Unterversorgung bis April an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneuerte zuvor - nach den Beratungen am Montag mit Spitzenvertretern der Bundesländer und Impfstoff-Hersteller - ihre Zusage, dass bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot gemacht werden solle.

In Deutschland wird es nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch in den kommenden Wochen noch eine deutliche Unterversorgung mit Impfdosen gegen das Coronavirus geben. Beim Impfgipfel am Montag sei klar geworden, dass es im ersten Quartal und bis in den April hinein "noch harte Wochen der Knappheit" geben werde, sagte Spahn in den ARD-"Tagesthemen". 

Erst im Verlauf des zweiten Quartals werde dann "nennenswert mehr Impfstoff" zur Verfügung stehen, sagte der Gesundheitsminister. Eine deutlich schnellere Produktion ist laut Spahn in der nächsten Zeit noch nicht möglich. Auch wenn zusätzliches Geld in die Produktion gesteckt würde, würde dies die Herstellung der Vakzine nicht beschleunigen, betonte er mit Blick auf die komplexen Produktionsverfahren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zuvor nach den Beratungen am Montag mit Spitzenvertretern der Bundesländer und Impfstoff-Hersteller ihre Zusage erneuert, dass bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot gemacht werden solle. Deutlich höhere Impfstoff-Lieferungen nach Deutschland stellte sie allerdings erst für die kommenden Quartale in Aussicht. 

Für das laufende Quartal rechnet das Bundesgesundheitsministerium mit rund 18,3 Millionen Dosen der Impfstoffe gegen das Corona-Virus. Für das zweite Quartal werden 77,1 Millionen Dosen vorausgesagt, für das dritte 126,6 Millionen und für das vierte Quartal 100,2 Millionen Dosen.

Der Vorstandsvorsitzende von Biontech, Ugur Sahin, wies in den "Tagesthemen" Kritik an seinem Unternehmen wegen des Tempos der Impfstoff-Herstellung zurück. "Was die Produktion angeht, sind wir fast im Plan", sagte er. Der Eindruck, es holpere bei der Produktion des von Biontech gemeinsam mit dem US-Konzern Pfizer entwickelten Vakzins, sei "de facto nicht richtig". Die Prozesse, die für das Hochfahren der Produktion nötig seien, nähmen Zeit in Anspruch. 

Biontech habe vor zwei Wochen angekündigt, "temporär weniger zu liefern", um die Produktionshallen zu erweitern und die Produktionsprozesse anzupassen, erläuterte Sahin. "Jetzt sind wir in der Lage, deutlich mehr zu produzieren, als wir Ende des letzten Jahres eingeplant hatten." Biontech hatte kurz vor dem Impfgipfel angekündigt, der EU im zweiten Quartal 75 Millionen mehr Impfdosen zu liefern als zuvor geplant. 

dja


© Agence France-Presse