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Gespannte Erwartung auf Amtseinführung "America United"

Eine Stadt zwischen Angst und Aufbruch: In Washington sind die Vorbereitungen für die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden am Montag auf Hochtouren gelaufen.

Aus Sorge vor Gewalt durch militante Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump schützen tausende Polizisten und mehr als 20.000 Nationalgardisten Bidens Vereidigung am Mittwoch. Die Bundespolizei FBI gab bekannt, dass auch die in die Stadt kommenden Einheiten der Nationalgarde aus Sicherheitsgründen kontrolliert würden.

In Abstimmung mit dem Secret Service und dem FBI würden alle Nationalgardisten einem Sicherheits-Screening unterzogen, sagte General Daniel Hokanson, der Chef der Nationalgarde, am Sonntag (Ortszeit) dem Sender CBS News. Im Zuge der Aufarbeitung der Kapitol-Ereignisse hatte sich herausgestellt, dass einige der Beteiligten aktuelle oder frühere Verbindungen zum Militär hatten.

Nach Informationen des FBI sollen militante Gruppen planen, die Amtseinführung Bidens am Mittwoch zu stören und in allen 50 Bundesstaaten Regierungseinrichtungen zu stürmen. Bereits am Wochenende marschierten in mehreren US-Bundesstaaten Mitglieder der sogenannten Boogaloo Boys vor den Regierungssitzen auf. Viele von ihnen kamen schwer bewaffnet in voller Kampfausrüstung. Unter anderem zogen sie vor das Kapitol in Lansing, der Hauptstadt von Michigan. Auch in Texas und Kentucky waren bewaffnete Demonstranten auf den Straßen.

Die Anhänger der Boogaloo-Ideologie sind nicht fest organisiert. Sie eint die Überzeugung, dass sie ihr verfassungsmäßiges Recht, Waffen zu tragen, verteidigen müssen. Und sie glauben, sich auf einen Kampf mit einer angeblich "tyrannischen" Regierung vorbereiten zu müssen.

Washington glich am Montag bereits einer Festung: Ein hoher Metallzaun wurde um das Kongressgebäude gezogen, Betonbarrieren blockieren Straßen in der Innenstadt. Die Behörden sperrten die gesamte National Mall - jenen langen Grünstreifen zwischen Kapitol und Lincoln Memorial, auf dem sich bei Amtseinführungen von Präsidenten für gewöhnlich hunderttausende Menschen versammeln. 

Eine große Menschenmenge wird in diesem Jahr aber wegen der Corona-Krise ohnehin nicht erwartet. Stattdessen schauen der neue US-Präsident und Vizepräsidentin Kamala Harris bei ihrer Vereidigung auf fast 200.000 US-Fahnen, die auf der National Mall aufgestellt sind.

mkü/jes

© Agence France-Presse