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Doping: Russland bestreitet Daten-Manipulation

"Unsere Experten sagen, dass nichts gelöscht worden ist. Die Manipulationen, von denen der RUSADA-Chef Juri Ganus spricht, gab es nicht. Das ist unsere Position", erklärte Kolobkow

Der russische Sportminister Pawel Kolobkow hat die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) derzeit untersuchte Daten-Manipulation im Moskauer Kontrolllabor bestritten. "Unsere Experten sagen, dass nichts gelöscht worden ist. Die Manipulationen, von denen der RUSADA-Chef Juri Ganus spricht, gab es nicht. Das ist unsere Position", erklärte Kolobkow am Donnerstag und machte "technische Probleme" verantwortlich. Bei einem Treffen von IT-Experten Russlands und der WADA werde dies demnächst aufgeklärt werden.

Derzeit läuft ein Verfahren der WADA gegen die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA, an deren Ende eine erneute Suspendierung sowie sogar ein Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Tokio stehen könnte. Die WADA zweifelt an der Echtheit der Daten aus dem Moskauer Labor, die das Ausmaß des institutionalisierten Dopingprogramms im Zeitraum von 2012 bis 2015 belegen sollen.

RUSADA-Chef Ganus hatte sich zuletzt mehrmals äußerst kritisch gegenüber den Sportfunktionären in Russland gezeigt und erklärt, er glaube an einen bewussten Vertuschungsversuch. Die Veränderungen der Daten seien "groß und signifikant", daher könne dies "kein Zufall" sein.

Ungeachtet der möglichen Konsequenzen glaubt Kolobkow an ein russisches Olympiateam in Tokio mit rund 400 Sportler. Man könne "gute Resultate erwarten, weil unsere Athleten sich in den vergangenen vier Jahren gut vorbereitet haben. Unsere Pläne für Olympia sind fertig", sagte er.

Die WADA hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass das Verfahren gegen die RUSADA voraussichtlich bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werde. Ganus hatte zuletzt erklärt, er rechne mit einem Olympia-Ausschluss russischer Sportler sogar bis zu den Winterspielen 2022 in Peking.

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