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Die Vermessung der Welt - greifbar gemacht

Geoinformatiker Thomas Bartoschek setzt auf kleine Geräte für großen Erkenntnisgewinn. Naturwissenschaftliche Phänomene macht er für alle erlebbar.

Täglich mit Begeisterung für die eigene Aufgabe ans Werk zu gehen, diesen Anspruch kann nur pflegen, wer in Messergebnissen neben Zahlen Werte sieht. Thomas Bartoschek ist überzeugt, dass die ganze Gesellschaft von diesen Werten profitiert.

Der digitale Flug auf die Erde beginnt. Nach und nach werden es immer mehr kleine Kreise, die auf der Online-Landkarte openSenseMap die Zahl bereits installierter Messstationen, kleiner modularer Kisten namens „senseBox“, anzeigen. Aus der Ansicht des europäischen Kontinents wandert der Blick nach Deutschland, Richtung Westen, schließlich springen die Kreise immer weiter auseinander – bis nach Münster, an jenen Ort, an dem für Thomas Bartoschek alles begann.

Zu den ersten Studierenden zu zählen, die im damals gerade etablierten Studiengang Geoinformatik in die akademische Welt eintauchten? Zufall. Für Bartoschek hingegen selbstverständlich: Exklusiv sollte und durfte das Wissen, das er hier über geografische Phänomene und die technologischen Möglichkeiten zur Vermessung der Welt aufsog, nicht bleiben.

Lange vor der Fridays for Future-Bewegung machte er Workshops mit Schulklassen zu Orten, an denen neben der Faszination für die Bedienung von Messstationen das Bewusstsein für die Umwelt wuchs. Beim Thema Citizen Science unausweichlich: Nicht jeder Versuch klappte gleich, nicht jede Messung durch die verschiedenen Sensoren des von ihm und seinem Team konzipierten Citizen-Science-Toolkits „senseBox“ war exakt. Doch mit den Messdaten und Anzahl der Workshops wuchs auch die Bestätigung für das, was er tat.

Ungezählte Workshopideen und Messstationen für Umweltdaten haben Bartoschek  und sein Team in den vergangenen Jahren auf der openSenseMap sichtbar machen können. Eine Überzeugung jedoch ist, wenn auch auf keiner Landkarte verzeichnet, für den promovierten Geoinformatiker mindestens genauso wegweisend geworden: Auch standardisierte Methoden können uns individuelle Aha-Erlebnisse bereiten und winzige Microcontroller riesiges Engagement fördern. Für Wissenschaft und Gesellschaft und für den Schutz unserer Umwelt.

Quelle: BMBF

Foto: BMBF/BILDKRAFTWERK/Kurc