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Ansteckungsgefahr trotz Maske?

Studie aus den USA: Bei geringer Distanz besteht trotz Maske bei Niesen und Husten die Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Die Kombination aus Maske und Abstand bietet allerdings einen guten Schutz.

Wer aus geringer Distanz angeniest oder angehustet wird, läuft trotz Mund-Nasen-Masken Gefahr, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anzustecken. Das ergab eine Untersuchung amerikanischer Wissen­schaftler mit fünf verschiedenen Masken.

Nur eine spezielle Partikelmaske bot im Test einen 100%-igen Schutz gegen Tröpfchen mit Virusparti­keln. Die Studie einer Gruppe um Krishna Kota von der New Mexico State University in Las Cruces (USA) ist im Fachmagazin Physics of Fluids (2020; DOI: 10.1063/5.0035072) erschienen.

„Eine Maske hilft auf jeden Fall. Aber wenn die Menschen sehr nahe beieinander sind, besteht immer noch die Möglichkeit, dass sich das Virus verbreitet oder dass man daran erkrankt“, sagte Kota.

Die Forscher bauten eine Apparatur, in der sie die getesteten Masken in einer Entfernung von 1,83 Meter mit 40.000 Tröpfchen (für ein Niesen) oder 3.000 Tröpfchen (für ein Husten) besprühten. Die Geschwin­dig­keit betrug in der Mitte der Tröpfchenwolke 11,5 Kilometer pro Stunde.

Eine 2-lagige Stoffmaske ließ 3,6 % der Tröpfchen durch. Wie aus früheren Studien hervorgeht, kann ein Nieser bis zu 200 Millionen Viruspartikel enthalten. In einem solchen Fall kämen noch mehr als 7 Milli­onen Viruspartikel durch die Maske, was weit über die Zahl von 1.000 Partikeln liegt, die nach früheren Erkenntnissen für eine Infektion mit dem Coronavirus ausreichen kann. Bei einer 2-lagigen Stoffmaske mit einem Filter für Feinstaub (PM 2,5) kamen 1,7 % der Tröpfchen durch.

Lediglich die N95-Maske, die einen Standard der amerikanischen Bundesbehörde für arbeitsmedizini­sche Forschung Niosh erfüllt, filterte sämtliche Tröpfchen aus der Luft. Allerdings gilt das nur, wenn ein anderer niest oder hustet. Ist der Maskenträger selbst die Quelle der Tröpfchenwolke, können 0,98 % der Tröpfchen die N95-Maske durchdringen. Hier bieten die Chirurgenmaske (0,19 %) und die Masken mit Feinstaubfilter (0,19 %) einen besseren Schutz.

„Es sind nicht nur Masken, die helfen. Es sind sowohl die Masken als auch das Abstandhalten“, betonte Kota. Ihre Studie bestätige quantitativ, dass das Tragen von Masken und das Abstandhalten in den meis­ten Fällen einen guten Schutz vor der Ansteckung mit dem Coronavirus bieten, schreiben die Forscher. Die Durchlässigkeit der Masken ohne Niesen und Husten oder das mögliche Entweichen der Viren seit­wärts haben die Forscher nicht untersucht.

Quelle: dpa/aerzteblatt.de

Foto: /mapo, stock.adobe.com