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Posada – eine alte Tradition modern umgesetzt

Ehemalige Mexiko-Freiwillige treffen sich zur digitalen Herbergssuche

Münster -  (pbm/gun) - In Mexiko ist die Posada eine alte Tradition. Neun Tage vor Weihnachten treffen sich Familien, Nachbarn und Freunde abends zu Hause, um die Herbergssuche von Maria und Josef zu besingen. Diesen Brauch pflegen seit einigen Jahren auch die ehemaligen Freiwilligen des Bistums Münster, die in der Diözese Tula waren und sich zum Verein „Animo“ zusammengeschlossen haben. „Eigentlich gibt es dann mexikanisches Essen und Punsch im Keller des Priesterseminars in Münster“, sagt Lena Gelsterkamp, eine der Ehemaligen und heute Pastoralassistentin in St. Antonius in Rheine. Eigentlich... Im Corona-Jahr versammelten sich die 35 Teilnehmenden aus vielen Teilen Deutschlands und Mexiko jetzt vor den Monitoren zu einer Videokonferenz.

Der Ablauf der Posada ist vorgegeben. „Es wird ein ganz bestimmtes Lied gesungen. Anschließend werden alle, die da sind, in zwei Gruppen aufgeteilt“, erklärt Lena Gelsterkamp. Die Gruppe „Maria und Josef“ steht traditionell vor der Tür und wird zum Schluss freudig hineingelassen und im Stall aufgenommen.

Zu den ehemaligen Freiwilligen kommen zur Posada auch immer viele, die sich der Partnerschaft zwischen dem Bistum Münster und dem Bistum Tula verbunden fühlen. „Menschen aus Partnerpfarreien in Deutschland, Gastfamilien, neue Freiwillige“, zählt Lena Gelsterkamp auf. Doch das alles ging in diesem Advent bekanntermaßen leider nicht. Ganz verzichten wollten die Vereinsmitglieder auf dieses Event allerdings nicht. Kurzerhand übernahm ein Team aus kreativen Köpfen die Planung, ein Liedheft wurde online verschickt und jeder erhielt ein Rezept für einen mexikanischen Punsch, der in der heimischen Küche zubereitet werden konnte.

Neben der Herbergssuche wurde gemeinsam gequizzt. Zwischendurch wurden Kleingruppen gebildet, in denen ein persönlicher Austausch möglich war. „So konnten wir uns per Videokonferenz über die aktuelle Lage in Mexiko austauschen“, ist Lena Gelsterkamp begeistert, wie gut das digitale Treffen funktioniert hat. Neue Freiwillige haben sich vorgestellt und bekamen einen ersten Eindruck davon, was sie in Mexiko erwartet, wenn sie im nächsten Sommer ins Bistum Tula reisen – vorausgesetzt die Corona-Pandemie erlaubt den Aufenthalt dort.

Ein Treffen in Münster wäre sicher schöner gewesen, trotzdem sind Lena Gelsterkamp und die anderen Vereinsmitglieder sehr froh, sich auf diesem Weg gesehen zu haben. Gefreut hat sie besonders, dass auch ihre mexikanischen Freunde dazugeschaltet werden konnten: „So bleibt die Partnerschaft auch ohne die Möglichkeit, einander zu besuchen, lebendig.“

Weitere Informationen zum Verein gibt es unter www.animo.info.

Bildunterschrift: Die Mitglieder des Vereins „Animo“ trafen sich zur digitalen Herbergssuche, einer alten mexikanischen Tradition.


Screenshot: Silas Fischer