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Boykott bei Empfang der Washington Nationals im Weißen Haus

Die Buhrufe der Fans waren laut und anhaltend, wenig später skandierten sie "Lock him up!" ("Sperrt ihn ein!") in Anlehnung an die Sprechchöre, die bei Trump-Veranstaltungen häufig gegen seine Wahlkampf-Gegnerin Hillary Clinton zu hören waren

Zahlreiche Stars des World-Series-Gewinners Washington Nationals haben den Empfang des Baseball-Teams durch Präsident Donald Trump im Weißen Haus boykottiert. Die Nats hatten sich am 30. Oktober den begehrten Titel in der nordamerikanischen Profiliga MLB gewonnen. Ausgeschlagen hatten die Einladung zur Zeremonie unter anderem der Third Baseman Anthony Rendon und Pitcher Sean Doolittle.

"Es gibt eine Menge Dinge, mit denen ich nicht einverstanden bin, aber letztlich hat es mehr mit der spaltenden Rhetorik und der Ermöglichung von Verschwörungstheorien sowie der Ausweitung der Kluft in diesem Land zu tun", sagte Doolittle und fuhr fort: "So sehr ich diese Erfahrung mit meinen Teamkollegen auch teilen möchte, ich kann es einfach nicht."

Trump ließ sich dadurch aber wie gewohnt nicht beirren und hieß stattdessen die Anwesenden herzlich willkommen. "Amerika hat seine Liebe zu den Nats entdeckt", sagte der US-Präsident, der aber schon in der Vergangenheit Probleme mit anderen Meisterteams hatte. So wurde NBA-Champion Golden State Warriors 2017 nicht ins Weiße Haus geladen, gleiches ereignete sich 2018 mit Super-Bowl-Gewinner Philadelphia Eagles. Auch die US-Fußballerinnen um ihren Trump-kritischen Star Megan Rapinoe erhielten nach ihrem WM-Titel erst gar keine Einladung.

Zuspruch erhielt Trump am Montagabend von Kurt Suzuki. Der Nationals-Catcher setzte bei seiner kurzen Ansprache am Mikrofon eine Baseball-Kappe mit Trumps Wahlkampf-Slogan "Make America Great Again" auf und wurde prompt vom Präsidenten umarmt. Zudem überreichte Spieler Ryan Zimmerman dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten ein Trikot mit dessen Namen und der Nummer 45.

Bei seinem Besuch des fünften Spiels der Nationals in der World Series gegen die Houston Astros (1:7) war Trump allerdings von den meisten Zuschauern ausgebuht worden. Nach dem dritten Inning zeigten die Videowände zunächst Mitglieder des US-Militärs, der Applaus der Fans erstarb allerdings, als Trump und seine Ehefrau Melania im Bild erschienen.

Die Buhrufe der Fans waren laut und anhaltend, wenig später skandierten sie "Lock him up!" ("Sperrt ihn ein!") in Anlehnung an die Sprechchöre, die bei Trump-Veranstaltungen häufig gegen seine Wahlkampf-Gegnerin Hillary Clinton zu hören waren.


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