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Merkel mahnt gemeinsame Anstrengungen zum Gelingen der Mobilitätswende an

Derzeit passiere ein "fundamentaler Wandel" in der motorisierten Mobilität, "wie wir ihn seit Beginn der Geschichte des Automobils nicht erlebt haben", sagte sie am Montag in Zwickau

Zum Produktionsstart des VW-Elektrowagens ID.3 hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gemeinsame Anstrengungen zum Gelingen der Mobilitätswende angemahnt. Derzeit passiere ein "fundamentaler Wandel" in der motorisierten Mobilität, "wie wir ihn seit Beginn der Geschichte des Automobils nicht erlebt haben", sagte sie am Montag in Zwickau. Diese Wende verlange allen Beteiligten in Politik und Wirtschaft "strukturell sehr viel ab" und werde nur gelingen, wenn alle an einem Strang zögen.

Nötig sei vor diesem Hintergrund vor allem ein "freier regelbasierter weltweiter Handel" ohne Protektionismus, sagte Merkel bei dem Festakt zum Produktionsstart. Derzeit steht die europäische Automobilindustrie angesichts drohender Zölle wegen des Handelsstreits mit den USA unter Druck. Die Bundesregierung werde für den freien, regelbasierten Handel "kämpfen wo immer wir das können".

Damit der Wandel zur Elektromobilität gelinge, müsse vor allem an zwei Schrauben gedreht werden, sagte Merkel, am Ausbau der Ladeinfrastruktur und den Anreizen zum Kauf für Elektroautos. In den kommenden Jahren werde der Bund 3,5 Milliarden Euro in den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur investieren. Außerdem solle der Umweltbonus, also die Kaufprämie für E-Autos, ab 2021 verlängert werden.

VW-Chef Herbert Diess lobte den Standort Zwickau, wo "seit 105 Jahren Autos gebaut" würden. Derzeit werde viel über den Niedergang der deutschen Automobilindustrie gesprochen und ob es dazu komme, liege an der Branche selbst. "Es geht darum, die Chancen zu nutzen, die die Veränderung uns bietet", sagte Diess. Dabei müsse es gelingen, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln.

VW will in den kommenden Jahren 44 Milliarden Euro für Zukunftstechnologien ausgeben, davon 30 Milliarden Euro für die Elektromobilität. Nach Angaben des Autobauers stoßen derzeit allein die rund 100 Millionen Pkw der Marken des Konzerns ein Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus. In Zwickau baut VW für die Produktion des ID.3-Modells seit rund zwei Jahren das Werk um, abgeschlossen sein soll der Umbau 2021.

Der Konzern will weltweit führend bei E-Autos werden. Dafür möchte der Autobauer bis 2025 mehr als 20 elektrische Modelle anbieten und eine Million Stromer jährlich verkaufen.

hcy/jm

© Agence France-Presse