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Ex-Box-Champ Sturm vor Gericht: "Er ist froh, dass es losgeht"

Mit ernster Miene und schweigend verfolgte der frühere Box-Weltmeister Felix Sturm den Auftakt seines Prozesses am Kölner Landgericht wegen Steuerhinterziehung, Körperverletzung und Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz

 Einlassen wollte sich Sturm nicht, nach gut einer Stunde war der erste Verhandlungstag beendet. Die Hauptverhandlung ist auf 23 Tage angesetzt, ein Urteil soll spätestens am 27. Februar gesprochen werden.

"Er ist sehr froh, dass es jetzt losgeht. Auf der anderen Seite ist er auch nervös, das ist eine ungewohnte Situation für ihn", sagte Sturms Anwalt Nils Kröber. Die Vorwürfe wiegen schwer. Der 40-Jährige soll zwischen 2009 und 2017 5,8 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Dafür drohen bis zu zehn Jahren Haft. Am Dienstag will sich Sturm äußern.

"Ich bin weiter der Ansicht, dass es sich hier um ein spezielles Verfahren handelt", sagte Kröber. Sturm würden Dinge vorgeworfen, die steuerlich noch gar nicht festgestellt worden seien. Es gehe um Einnahmen, die an eine Schweizer Vermarktungsagentur und nicht an Sturm geflossen seien. Kröber wies daraufhin, dass man die Summe schon von zehn auf knapp sechs Millionen Euro gesenkt habe.

Sturm war Anfang April auf der Fitness-Messe Fibo festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er war bereits 2012 vom Amtsgericht Köln wegen Steuerhinterziehung in 16 Fällen zu einer Gefängnisstrafe von 22 Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Sturms Anwalt hatte auch versucht, seinen Mandanten aus der U-Haft zu bekommen. Zum einen sei die Haftanstalt von Asbest befallen, und Sturm leide unter Asthma. Zum anderen könne er sich in Freiheit besser auf einen neuen Kampf vorbereiten, womöglich gegen Ex-Champ Arthur Abraham. Nur so könne Sturm das nötige Geld verdienen, um seine Schuld zu bezahlen.

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