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Mehr Unterstützung für psychisch kranke Kinder

Psychotherapeuten fordern eine intensivere ambulante Versorgung für Kinder und Jugendliche mit schweren psychischen Erkrankungen.

Psychisch schwer erkrankte Kinder und Jugendliche in Deutschland benötigen laut Bundes­psycho­therapeuten­kammer (BPtK) eine intensivere ambulante Versorgung als bislang.

Mindestens 100.000 Kinder und Jugendliche bräuchten nicht nur eine psychothera­peuti­sche und pharmakologische Behandlung, sondern auch speziellere Hilfen und Unterstüt­zung im Alltag. Auch für ihre Eltern seien Beratung in Krisen und Unterstützung bei der Kooperation mit Behörden und Schulen sowie psychoedukative Trainings notwendig.

Die BPtK fordert deshalb, im Gesundheitsversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (GVWG) klarzustellen, dass der Gemeinsame Bundes­aus­schuss (G-BA) eine spezielle Komplexver­sorgung für psychisch kranke Kinder regeln muss.

„Kinder benötigen spezifische Hilfen und Leistungen, die sich von denen für Erwachsene unterscheiden. Ohne spezielle altersgerechte Hilfen und Leistungen werden aus psy­chisch kranken Kindern häufig psychisch kranke Erwachsene, die ihr Leben lang beein­trächtigt sind“, erklärte BPtK-Präsident Dietrich Munz.

Der Gesetzgeber hat 2019 beschlossen, ein intensiv-ambulantes, multiprofessionelles Versorgungsangebot zu schaffen, auch um Kranken­haus­auf­enthalte zu vermeiden und zu verkürzen.

Der G-BA arbeitet deshalb aktuell an einer entsprechenden Richtlinie, bisher allerdings nur für Erwachsene. „Eine ambulante Komplexversorgung ist auch für Kinder und Jugend­liche dringend erforderlich“, so Munz.

Dazu müsse gesetzlich verankert werden, dass diese Kinder und Jugendliche neben der psychotherapeutischen oder psychiatrischen Behandlung zum Beispiel auch heilpädago­gische und sozialarbeiterische Leistungen bekommen können.

Quelle: EB/aha/aerzteblatt.de

Foto: /Africa Studio, stockadobecom