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Grundschüler beim Lesen fördern

Psychologen der WWU Münster prüfen, wie sich bewährte Konzepte in den Schulalltag übertragen lassen. Ziel ist es, Grundschüler auf ihrem individuellen Wissensstand abzuholen und sie in ihrer Lesekompetenz zu fördern.

Münster - Wie lassen sich bewährte Konzepte in den Schulalltag übertragen? Welche Formen der Unterstützung brauchen Lehrkräfte, um innovative Konzepte in ihren Unterricht zu übernehmen? Diese Fragen wollen Psychologinnen und Psychologen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) im Forschungsnetzwerk der Bund-Länder-Initiative „BiSS-Transfer – Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung“ beantworten.

Das Projekt-Team um Prof. Dr. Elmar Souvignier vom Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung beschäftigt sich mit der Entwicklung von Formaten für die Leseförderung in Grundschulen und deren konkreter Umsetzung im Unterricht.

„Mit dem ‚Lese-Sportler‘ haben wir Fördermaterial entwickelt, das je nach Lernstand des Kindes passende Methoden und Texte anbietet. Denn die gleiche Aufgabe für alle kann in dem einen Fall zur Unter- und in einem anderen Fall zu einer Überforderung im Leseunterricht führen“, erläutert Elmar Souvignier.

Der „Lese-Sportler“ umfasst die silbenbasierte Methode „Lese-Slalom“, die Lautlesemethode „Lese-Sprinter“ und das strategieorientierte „Lese-Kanu“. Mit diesen Methoden werden gezielt das fehlerfreie Lesen, die Lesegeschwindigkeit und das Leseverständnis gefördert. So können mehrere Kleingruppen gemeinsam, aber auf unterschiedlichen Niveaus das Lesen im Unterricht üben.

„Im Rahmen des Forschungsnetzwerks ‚BiSS-Transfer‘ untersuchen wir in den kommenden fünf Jahren, welche Bedingungen vorliegen müssen, um den ‚Lese-Sportler‘ in den alltäglichen Leseunterricht zu implementieren“, betont Mareike Ehlert, die mit Dr. Karin Hebbecker das Forschungsvorhaben durchführt.

BiSS-Transfer ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in Schulen und Kitas. Das BMBF fördert die Initiative von 2020 bis 2025 mit rund 13 Millionen Euro.

Das Forschungsnetzwerk BiSS-Transfer verfolgt das Ziel, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie wissenschaftlich evaluierte und wirksame Maßnahmen zur sprachlichen Bildung effektiv und erfolgreich in die Praxis transferiert werden können. Leitend ist die dabei Frage nach den Bedingungen, die vorliegen sollten, damit die Maßnahmen ihre Wirkung auf den unterschiedlichen Ebenen des Bildungssystems bestmöglich entfalten können.

Quelle: WWU

Bannerbild: WWU - Arbeitseinheit Diagnostik und Evaluation im schulischen Kontext