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Bilanz 2020: 329 Ertrunkene

Unfallschwerpunkte sind nach wie vor Seen und Flüsse. In den überwiegend unbewachten Binnengewässern ertranken 287 Menschen. 156 Menschen starben in Seen und Teichen, 123 in Flüssen und Bächen, acht in Kanälen.

Bis zum Ende der Badesaison Ende August sind in Deutschland mindestens 329 Menschen ertrunken. Im Vergleich zu den ersten acht Monaten des Vorjahres waren dies 20 Badetote weniger, wie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Bad Nenndorf mitteilte. Allerdings ertranken im August 117 Menschen - das war die Höchstzahl an Badetoten seit 17 Jahren.

Im vergangenen August starben 45 Menschen beim Baden in Gewässern. Selbst im heißen Sommer 2018 hatte es mit 110 Ertrunkenen etwas weniger Todesfälle im Hochsommermonat August gegeben. Zuletzt hatte die Zahl der Badetoten im Jahr 2003 höher gelegen, damals ertranken 129 Menschen im August.

Die Ursache für Badeunfälle sind DLRG-Präsident Achim Haag zufolge oft Leichtsinn, Selbstüberschätzung, eine zu hohe Risikobereitschaft und insbesondere das Schwimmen in unbewachten Gewässern. "Dadurch, dass zahlreiche Schwimmbäder coronabedingt geschlossen hatten oder nur beschränkt zugänglich waren, haben sich viele Menschen Alternativen im Freien gesucht." Damit seien auch die steigenden Zahlen bei gutem Wetter im August zu erklären, betonte Haag.

Unfallschwerpunkte sind nach wie vor Seen und Flüsse. In den überwiegend unbewachten Binnengewässern ertranken 287 Menschen. 156 Menschen starben in Seen und Teichen, 123 in Flüssen und Bächen, acht in Kanälen.

Die Küsten von Nord- und Ostsee sind dagegen vergleichsweise sicher, weil dort Rettungsschwimmer an fast 90 Stationen zwischen Borkum und Usedom von Mitte Mai bis Mitte September über die Sicherheit an den Stränden wachen. Trotz hoher Besucherzahlen an den Küstengewässern in diesem Jahr ging die Zahl der Ertrunkenen im Vergleich zu den Vorjahren weiter zurück.

Im Meer ertranken bis Ende August 18 Menschen, davon vier in der Nordsee und 14 in der Ostsee. Das waren insgesamt vier weniger als im Vorjahr. In Schwimmbädern ertranken sechs Menschen, in Hafenbecken, Gräben und an sonstigen Orten kamen 16 Menschen ums Leben.

Erneut waren 80 Prozent der Badetoten Männer. Hier sind laut DLRG Selbstüberschätzung, Leichtsinn und oftmals auch Alkohol Gründe für die tödlichen Unfälle. Bei 22 Unfällen ertranken Kinder zwischen null und zehn Jahren, unter den Elf- bis 15-Jährigen gab es fünf Todesfälle.

hex/cfm

© Agence France-Presse