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Auf Hochsommerwetter folgt Altweibersommer

Die kleine September-Hitzewelle endet mit einer markanten Kaltfront nach Wochenmitte. Doch der Altweibersommer folgt sogleich. Mit einem neuen Hoch kämpfen sich Sonne und Wärme rasch zurück.

Regen fast chancenlos

Die kleine September-Hitzewelle endet mit einer markanten Kaltfront nach Wochenmitte. Doch der Altweibersommer folgt sogleich. Mit einem neuen Hoch kämpfen sich Sonne und Wärme rasch zurück.

Temperatursturz bleibt Intermezzo

Der Sommer 2020 gibt sich nicht geschlagen. Der Altweibersommer löst das Hochsommerwetter ab. Birgit Heck, Sprecherin der Unternehmenskommunikation von WetterOnline erklärt: „Bis Mittwoch gibt es deutschlandweit fast hochsommerliches Wetter. Nach lauen Nächten erwärmt sich die Luft mit viel Sonne verbreitet auf 28 bis 33 Grad. Dann macht sich von Norden her mit mehr Wolken und einzelnen Schauern und Gewittern allerdings eine Kaltfront bemerkbar. Zum Donnerstag gibt es dort einen Temperatursturz von knapp zehn Grad. Der September bleibt jedoch sommerlich, denn im Südwesten wird es trotz Abkühlung immer noch über 25 Grad warm. In der zweiten Wochenhälfte gibt es mit einem neuen kräftigen Hoch wieder viel Sonne und angenehme Luft.“ 

Aussicht: Altweibersommer bleibt

Das nächste Wochenende wird freundlich, warm und trocken. Das Regenrisiko ist durch ein Tief über Frankreich nur von der Eifel bis zu den Alpen erhöht. Das Südwest-Nordost-Gefälle bei den Temperaturen bleibt erhalten. Der erste Trend für die kommende Woche deutet sogar ein erneutes Vorankommen der Mittelmeerluft nach Nord- und Ostdeutschland an. Höchstwerte von über 25 Grad sind nicht ausgeschlossen. Dabei bleibt es wahrscheinlich trocken und eher sonnig.  

Der Begriff Altweibersommer

Typisch Altweibersommer: Morgentau macht Spinnennetze gut sichtbar.

Grundsätzlich wird mit dem Begriff „Altweibersommer“ eine Periode sonniger und warmer Tage nach den eigentlichen Sommermonaten bezeichnet. Für Menschen, die Angst vor Spinnen haben, ist der Altweibersommer eine Herausforderung, denn in dieser Zeit scheint die Anzahl der Spinnen und der von Ihnen gebauten Netze zuzunehmen. Dies ist aber de facto nicht so. Die Spinnen sind nach dem Sommer ausgewachsene Tiere und einfach besser zu sehen. Da die Nächte nach den relativ warmen Tagen schon sehr kühl werden, bildet sich Tau. Dieser haftet auch an den Bauwerken der Spinnen, die dadurch vermehrt sichtbar werden. Das gilt auch für die Gespinste der winzigen, nur wenige Millimeter großen Baldachinspinne. Im Gegensatz zu anderen Spinnen benutzen sie auch als ausgewachsene Tiere ihre Fäden, um sich durch die Luft treiben zu lassen und dabei Wind und Thermik nutzen. Auf ihrem Flug hinterlassen sie überall auffällige Fäden.

Dieses Phänomen scheint das Hauptmotiv des Namens „Altweibersommer“ zu sein, der regional auch unter anderem Begriffen bekannt ist. Einer dieser Begriffe ist der „Witwensommer“, der möglicherweise einen schon etwas in die Jahre gekommenen Sommer bezeichnet. 

Manche Sprachwissenschaftler nehmen an, dass der „zweite Frühling“ älterer Menschen hinter dem Begriff steckt, der aber zur falschen Zeit kommt und nur kurz dauert. Möglicherweise stammt der Wortteil „weiber“ vom althochdeutschen Wort „weibon“, das so viel wie „umhertreiben“ bzw. „sich hin und her bewegen“ bedeutet.  

Der Sprachwissenschaft gelang es bis heue nicht, den Begriff „Altweibersommer“ eindeutig zu erklären. So kann also jeder die Erklärung für richtig halten, die ihm am besten gefällt.

Wetteronline


Titelbild: Die Badeseesaison geht durch den Septembersommer in die Verlängerung.

Bildnachweis: Quelle: WetterOnline