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Sonntag

Es gibt, zumindest im julianischen Kalender, einen Sonntag. Gefeiert wird dieser, an und für sich, als „Tag des Herrn, seit Karl des Großen, der 804 zum Kaiser der Franken gekrönt wurde. Aber was machte den Sonntag so besonders?

Offiziell fasst es Wikipedia so zusammen:

althochdeutsch sunnun tag oder frôn[o]tag „Herrentag“; lateinisch dies solis „Tag der Sonne“ und dies dominica, griechisch κυριακὴ ἡμέρα kyriakē hēmera „Tag des Herrn [Jesus Christus]“ – Der Sonntag.

Die Sonne spielt also eine besondere Rolle an dem Tag, der heute so wolkenverhangen das Licht über seine 24 Stunden breitet. Obwohl die Römer, die sonst so viel, beinahe 1:1, von den Griechen übernahmen, auch hier eine Bedeutungsverschiebung vollzogen. Was die Griechen „Tag des Herrn nannten, und sie meinten ganz bestimmt nicht Jesus Christus, sondern wohl eher Zeus, den Göttervater, wurde im römischen Latein zum Tag der Sonne.

Die Verbindung der Erhellung, Erleuchtung oder beinahe „Aufklärung“ und Ehrentag des „Übermenschen“ ist klar, aber das Symbol Sonne abstrahiert doch etwas fundamental, denn die Sonne kann plötzlich für vieles stehen und nicht nur für die implizierte Ehre, vielleicht war so die Verschleierung des Ursprungs geplant, nachdem etwa um 335 unter Constantin, das Christentum zur Staatsreligion wurde und man somit aus dem Tag für Zeus, den Tag der Erleuchtung machen. Er, Christus hat uns gezeigt, worauf wir zu achten haben, er hat unserem Geist das Licht gegeben, um zu begreifen, wozu unser Geist fähig ist und was er machen sollte: dem monotheistischen Gott zu folgen.  

So wie die Sonne die Lebensspenderin ist, wird sie synonymisiert mit dem, der uns das Leben geschenkt hat. Der, dem wir mit jedem Geschlechtsakt in der Schöpfung nacheifern, aber von der Bürde der Wirklichwerdung Mensch befreit sind, da wir nur reproduzieren und nicht schaffen.  

Wir wurden nicht wie Tiere, geschaffen: Und da waren Vögel und Fische…. Sondern wir wurden geformt.

Am Sonntag gedenken wir dieses Lebensursprungs, dieser Gnade. Und am Sonntag haben wir die Zeit darüber zu reflektieren. Den Geist zu erhellen, ihn über das Licht der Muße zu erkennen und somit die Muße zur Ehre zu nutzen.    

Theroretisch.

Man kann sich natürlich auch den ganzen Tag vor den Rechner hängen und Peaky blinders schauen, oder so.  

In diesem Sinne: eukyriakē hēmera 

 

Bild: adolf.muenstermann@gmail.com