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Stop dem Ärztemangel

Kammer begrüßt Pläne der Union, die Zahl der Medizinstudienplätze zu erhöhen, und plädiert für eine sofortige Steigerung der Studienmöglichkeiten


Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) begrüßt das Vorhaben der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die Zahl der Medizinstudienplätze um 5000 zu erhöhen. Laut Medienberichten hat der Fraktionsvorstand von CDU und CSU ein Papier verabschiedet, in dem eine Erhöhung der Studienplätze für Medizin von 10.000 auf 15.000 angestrebt wird, um so dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Zwar werde man dadurch nicht wieder die Studienplatzzahlen zu Zeiten der Wiedervereinigung erreichen, aber es sei ein „erster Schritt“, erklärt der Präsident der ÄKWL, Dr. Hans-Albert Gehle. Photo by National Cancer Institute on Unsplash

„Damit nimmt die Union eine alte Forderung der Ärzteschaft endlich auf.“ Bereits vor zwei Jahren etwa hatte sich die Kammerversammlung der ÄKWL in einer einstimmig angenommenen Resolution für die Schaffung weiterer Medizin-Studienplätze ausgesprochen. „Immer wieder“, so Gehle, „hat sich die Ärzteschaft in Westfalen-Lippe vor dem Hintergrund des drohenden Ärztemangels dafür eingesetzt, dem medizinischen Nachwuchs mehr Studienplätze zur Verfügung zu stellen. Die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie hat die Misere der fehlenden Ärztinnen und Ärzte, etwa im Öffentlichen Gesundheitsdienst, erneut verdeutlicht. Nun hat es die Politik wohl verstanden. Das ist zu begrüßen.“

Kammerpräsident Gehle fordert eine „sofortige Aufstockung der Studienkapazitäten“ um 1000 Studienplätze. Diese zehnprozentige Erhöhung könnten seiner Meinung nach die Medizinischen Fakultäten auch leisten. Die weiteren 4000 Studienplätze sollen dann „schrittweise, aber zügig“ eingerichtet und die Medizinischen Fakultäten dafür aufgestockt werden. „Wichtig ist, dass wir umgehend mit dem Ausbau der Studienmöglichkeiten starten. Es stehen alljährlich zehntausende Anwärter auf einen Medizinstudienplatz bereit, erhalten aber keinen, weil allein in Nordrhein-Westfalen seit Anfang der 90er Jahre etwa 1000 Studienplätze für Medizin abgebaut worden sind. Wir müssen dem medizinischen Nachwuchs den Weg in die Patientenversorgung ebnen. Das sind wir den kommenden Arztgenerationen schuldig.“