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Ein Paradies stirbt

Ende Juli war der japanische Frachter "Wakashio" auf ein Riff im Südosten von Mauritius aufgelaufen; dabei liefen mehr als 1000 Tonnen Treibstoff aus.

Nach der Ölkatastrophe vor Mauritius haben zehntausende Inselbewohner gegen die Regierung protestiert. Nach Einschätzung eines AFP-Korrespondenten vor Ort versammelten sich am Samstag so viele Menschen wie wahrscheinlich noch nie zuvor in der Geschichte des Landes zum Protest auf dem Platz vor der Kathedrale in der Hauptstadt Port Louis. Die meisten Demonstranten waren schwarz gekleidet, um auf die verheerenden Folgen des Öllecks für Natur und Wirtschaft hinzuweisen.

Ende Juli war der japanische Frachter "Wakashio" auf ein Riff im Südosten der Insel aufgelaufen. In einem Wettlauf gegen die Zeit konnten die Behörden einen Großteil der insgesamt rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord abpumpen - allerdings liefen mindestens tausend Tonnen davon ins Meer, töteten Tiere und verschmutzten die Küsten des Urlaubsparadieses im Indischen Ozean. Drei Wochen nach der Havarie zerbrach der Frachter schließlich.

Viele Demonstranten kritisierten, dass die Regierung unter Regierungschef Pravind Jugnauth zu lange gebraucht habe, um das Abpumpen von Heizöl und Diesel zu organisieren. Sie forderten ihn zum Rücktritt auf.

Jugnauth, der 2017 von seinem Vater die Regierungsgeschäfte in dem 1,3 Millionen Einwohner zählenden Inselstaat übernahm, ist der Ansicht, keine Fehler beim Management der Krise begangen zu haben.

Mauritius besitzt einige der schönsten Korallenriffe der Welt. Der Staat ist hochgradig vom Tourismus und Fischfang abhängig.

fml/lan

© Agence France-Presse