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EU hilft mit 33 Millionen Euro

Von der Leyen habe Diab die Entsendung weiterer Teams aus Spezialkräften unter anderem für die Erfassung chemischer, biologischer, radiologischer und atomarer Substanzen angeboten, hieß es in einer Erklärung der EU-Kommission.

Nach den verheerenden Explosionen in Beirut hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dem libanesischen Ministerpräsidenten Hasan Diab in einem Telefonat 33 Millionen Euro Soforthilfe von der EU zugesichert. Weitere Hilfsleistungen werde die EU-Kommission auf der Grundlage einer humanitären Bedarfsprüfung vor Ort in Erwägung ziehen, erklärte die CDU-Politikerin am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Bereits am Mittwoch hatte die EU mehr als hundert speziell ausgebildete Einsatzkräfte und medizinisches Gerät in den Libanon entsandt.

Von der Leyen habe Diab die Entsendung weiterer Teams aus Spezialkräften unter anderem für die Erfassung chemischer, biologischer, radiologischer und atomarer Substanzen angeboten, hieß es in einer Erklärung der EU-Kommission. Auch weiteres medizinisches Gerät sowie ein Armeeschiff mit einem Hubschrauberlandeplatz zur Versorgung Verletzter könnte die EU demnach bereitstellen.

Von der Leyen und Diab sprachen laut der Erklärung auch über mögliche langfristige EU-Hilfen beim Wiederaufbauprozess im Libanon. Die Kommissionschefin betonte demnach die Bedeutung, welche die EU der "Einheit und Stabilität" des Libanon beimesse.

Bei den zwei Explosionen am späten Dienstagnachmittag war nach Angaben der Behörden halb Beirut zerstört oder beschädigt worden. Mindestens 137 Menschen starben, Tausende wurden verletzt und Hunderttausende obdachlos. Nach Regierungsangaben waren 2750 Tonnen ohne geeignete Vorsichtsmaßnahmen gelagertes Ammoniumnitrat explodiert, das vor Jahren beschlagnahmt worden war. Die Substanz kann für Düngemittel oder zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden.

Die Explosionen ereigneten sich inmitten einer schweren Wirtschafts- und Währungskrise im Libanon. Die UNO warnte am Mittwoch auch vor möglichen Engpässen bei der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln in dem Land. Der Libanon importiert 80 Prozent aller Lebensmittel. Der nun zerstörte Hafen von Beirut war der wichtigste Umschlagpunkt für die Importe, zudem wurden dort große Teile der Weizenreserven gelagert.

isd/cp

© Agence France-Presse