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"Yolimba" feiert gelungene Premiere

Nur der Inhalt weist Mängel auf

Viel kann ich gar nicht mehr zu Yolimba schreiben, denn ich habe es ja schon ausführlich bei der Probe besprochen. Den Artikel finden Sie hier: https://m2.stadt40.de/a/409/schwere-geburt-im-grossen-haus. Diesen kann man auch entnehmen, dass ich das Werk unter Vorbehalt kritisiere, weil das Bühnenbild, die Kostüme und die Musik nicht vollständig waren. Das war gestern bei der Premiere im Großen Haus allerdings abgehackt und ich kann sagen: das war’s. Es kam kein Puzzelstück mehr hinzu, was in der Probe fehlte und so ist Yolimba eine Aneinanderreihung an nicht zusammenhängenden Szenen. Ebenso wenig haben wir erfahren, was Herbert, der Plakatankleber, denn nun an sich hat. Scheinbar scheint es die Magie zu sein, die das Stück doch besiegt sehen wollte. Das jetzt alle Darsteller toll aussahen und besonders das Ende ein Augenschmaus darstellte, mag mich nicht zufriedenstellen. Postmoderne und Musical kann mehr als nur gut aussehen und sich gut anhören.

 

Dieser verdammte Herbert! Kommt da an auf seinem Fahrrad und wird von den Witwen umworben, deren Männer ja von Yolimba erschossen wurden. Er bringt Plakate an und ließt einfach nicht das letzte Wort, was immer Liebe lautet, vor. „Mord aus…“ und so weiter. Yolimba fühlt sich von ihm magisch angezogen und will ihn nicht erschießen, warum wissen wir nicht. Es ergibt ebenso keinen Sinn, dass er nicht das Wort Liebe vorliest. Wir wissen es einfach nicht. Stellen Sie sich vor, es käme immer etwas dazwischen, wenn er es gerade sagen will. Ein Hund, ein Donner…nein, er sagt es einfach nicht.

 

Vorher im Stück wurde zweimal auch das Wort „bliebe“ gesungen. „B-liebe“. Jemand der „Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaamore“ singt wird erschossen, aber „bliebe“ lässt man durchgehen. Und Möhringer ist ohnehin ein schlechter Magier. So habe ich 85 Minuten verschwendetes Potenzial erlebt. Ein Lob gilt es dennoch dem tollen Ensemble auszusprechen. Auch im Hinblick auf das Bühnenbild und die Abläufe hat sich noch einmal richtig viel getan im Vergleich zur Probe.

 

Foto: Stadt Münster