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Mindestens acht Tote bei Protesten im Irak

Hunderte weitere Demonstranten wurden demnach bei den Protesten in der Hauptstadt verletzt

Bei den neuerlichen regierungskritischen Protesten im Irak sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwei Menschen starben nach Angaben der irakischen Menschenrechtskommission am Freitag in Bagdad, als Sicherheitskräfte mit Tränengas gegen Demonstranten nahe dem Regierungsviertel vorgingen. Hunderte weitere Demonstranten wurden demnach bei den Protesten in der Hauptstadt verletzt. In Nassirijah im Süden des Landes wurden nach Angaben von Polizei und Rettungskräften fünf Demonstranten erschossen und 18 weitere verletzt. Es war das erste Mal seit Beginn der Proteste Anfang des Monats, dass scharfe Munition gegen Demonstranten eingesetzt wurde. Tausende Menschen hatten in der Stadt protestiert und ein Regierungsgebäude in Brand gesetzt. In Samawa ebenfalls im Süden des Irak starb ein weiterer Demonstrant an Brandverletzungen, nachdem protestierende Bewohner mehrere Parteibüros angezündet hatten.

Die Proteste hatten Anfang des Monats begonnen und richten sich gegen Korruption und die hohe Arbeitslosigkeit. Die Demonstranten fordern umfassende politische Reformen. Aktivisten hatten die Bevölkerung zu neuerlichen Protesten am Freitag aufgerufen, dem ersten Jahrestag des Amtsantritts von Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi.

Im Irak lebt jeder fünfte Bürger in Armut. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt nach Angaben der Weltbank bei rund 25 Prozent. Das Land, das als zweitgrößter Ölproduzenten der Opec gilt, wird von Transparency International als zwölftkorruptester Staat der Welt eingestuft. Seit Anfang Oktober wurden bei den Massenprotesten in dem Land mehr als 150 Menschen getötet.

gt/jep

Fotos: AFP