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Hongkong beugt sich

Der bekannte Hongkonger Demokratie-Aktivist und Juraprofessor Benny Tai ist nach eigenen Angaben am Dienstag von seiner Universität entlassen worden.

 "Das ist das Ende der akademischen Freiheit in Hongkong", schrieb der 56-Jährige auf Facebook. Tai beschuldigte die Bildungsbehörden, sich dem politischen Druck aus Peking gebeugt zu haben. Das Verbindungsbüro der chinesischen Regierung in der Sonderverwaltungszone bezeichnete den Professor als "böse" und begrüßte dessen Entlassung. 

"Akademischen Mitarbeitern in Bildungseinrichtungen in Hongkong steht es nicht mehr frei, gegenüber der Öffentlichkeit kontroverse Aussagen über politisch oder gesellschaftlich umstrittene Angelegenheiten zu machen", äußerte Tai weiter. "Es bricht mir das Herz, dem Untergang meiner geliebten Universität beizuwohnen." Er kündigte an, seine "Forschung und Lehre über Rechtsstaatlichkeit in einer anderen Funktion" fortzusetzen. "Auch mein Kampf für die Rechtsstaatlichkeit in Hongkong wird nicht aufhören", fügte er hinzu. 

Tai ist eine führende Figur innerhalb der pro-demokratischen Bewegung Hongkongs. Er saß bereits wegen der Beteiligung an den Demokratie-Protesten im Jahr 2014 für 16 Monate im Gefängnis und wurde erst im vergangenen Jahr aus der Haft entlassen. 

Ende Juni diesen Jahres beschloss Peking ein sogenanntes Sicherheitsgesetz in Hongkong und reagierte damit auf die monatelangen und teils gewalttätigen Massenproteste der Demokratiebewegung 2019. Das Gesetz erlaubt den chinesischen Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die aus ihrer Sicht die nationale Sicherheit bedrohen. 

mkü/

© Agence France-Presse