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Machbarkeitsstudie für Gartenkompetenzzentrum

Zwecks einer Beteiligung an der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 soll im Maximilianpark ein Gartenkompetenzzentrum errichtet werden. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie bewilligt, über die auf einer Pressekonferenz am 17. Juli informiert wurde. Tobias Hachmann war für uns vor Ort.

(Tobias Hachmann) Auf einer Pressekonferenz wurde am gestrigen Freitag die erfolgreiche Bewilligung einer Machbarkeitsstudie bekanntgegeben, die prüft: Inwiefern ist es möglich, innerhalb des Maximilianparks ein Gartenkompetenzzentrum zu entwickeln? Dazu traten im Rathaus Hamm folgende Sprecher auf:

- Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann

- Nina Frense: Beigeordnete für den Bereich Umwelt und Grüne Infrastruktur im Regionalverband Ruhr (RVR). Sie spielte bei der Bewilligung der Machbarkeitsstudie eine entscheidende Rolle, da sie zusätzlich als Geschäftsführerin der „IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH“ agiert. Die letztgenannte Gesellschaft ist dafür zuständig, die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) im Ruhrgebiet zu planen und vorzubereiten. Die „IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH“ wurde im Januar 2020 als Zusammenschluss des RVR, den Städten Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen sowie der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) gegründet.

- Monika Simshäuser: Aufsichtsratsvorsitzende des Maximilianparks

- Björn Pförtzsch: Uentroper Bezirksvorsteher. Er gehört zusammen mit Monika Simshäuser zum Aufsichtsrat des Maximilianparks.

- Joachim Horst: Stadtplanungsamt Hamm

Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann eröffnete die Pressekonferenz mit einer Begrüßung aller Redner und Zuhörer. Er umriss kurz einleitend, dass die Machbarkeitsstudie mit Fördermitteln aus dem Maßnahmenprogramm "Grüne Infrastruktur 2030" finanziert werde. Daran knüpfte anschließend Nina Frense an: Die "Grüne Infrastruktur 2030" sei ein Programm des RVR, mit dem der Regionalverband die Natur im Ruhrgebiet grüner ausbauen und für den Klimaschutz werben will. Frense bewarb die Entstehung eines Gartenkompetenzzentrums als optimale Möglichkeit, auch die Bürger persönlich in diese Ziele des RVR miteinzubeziehen: In einem solchen Zentrum könnte den Besuchern des Maximilianparks klimarelevantes Wissen vermittelt werden – zum Beispiel wie sich besonders resistente Blumen anbauen lassen und wie man mit der eigenen privaten Gartengestaltung zur Aufrechterhaltung von Flora und Artenvielfalt beitragen kann.

v.l.n.r.: Monika Simshäuser, Joachim Horst, OB Thomas Hunsteger-Petermann, Nina Frense, Björn Pförtzsch

Joachim Horst teilte Frenses Vorstellung, das Gartenkompetenzzentrum vor allem für die Weitergabe von botanischem Wissen an die einzelnen Bürger zu nutzen. Er wies aber zugleich darauf hin, dass das dazugehörende Konzept noch ausformuliert werden muss. Monika Simshäuser griff die besagte Idee noch stärker auf: Anstatt von einem „Gartenkompetenzzentrum“ wolle sie lieber von einer „westfälischen Gartenakademie“ sprechen, die „in NRW absolut individuell und einmalig ist“. Sie argumentierte, dass das Know-how rund um den Garten genau in die aktuelle Zeitschneise und deren Entwicklungen passt: Bedingt durch die aktuelle Corona-Krise gäbe es in Hamm einen erhöhten Bedarf nach Kleingärten. Die Pandemie bewege auch zu einer stärkeren Bindung an die Natur, indem sie die Bürger dazu bringe, immer mehr auf Heimaturlaub im eigenem Land zurückzugreifen: Viele werden ihren Reisetourismus in Zukunft durch Radtouren und Ähnliches ersetzen. Kurz: Für Simshäuser würde die Errichtung einer „westfälischen Gartenakademie“ einen aktuellen Trend aufgreifen. Auch betrachtet sie das Gartenkompetenzzentrum als Tourismus-Magneten für Hamm.

Björn Pförtzsch plädierte dafür, die beiden Namen „Gartenakademie“ und „Gartenkompetenzzentrum“ parallel zu verwenden: Der erste werbe dafür, dass man in Hamm vielleicht sogar wissenschaftliche Kongresse zum Thema Botanik stattfinden lassen könne, der zweite spreche eher die Bürger an. Beides sei miteinander zu kombinieren. Auch pochte Pförtzsch auf eine schnelle Entscheidung: Im Ausschuss des Maximilianparks habe er bereits seit fünf Jahren mit insgesamt 13 Leuten genaue Pläne für das Gartenkompetenzzentrum entwickelt. Man benötige jetzt nur noch das Geld, um diese Pläne umzusetzen.

Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann sah sich nach all diesen Visionen am Ende dazu genötigt, die Euphorie etwas zu bremsen: „Ich muss sie daran erinnern, dass nur eine Machbarkeitsstudie bewilligt wurde, aber es gibt keinen Bewilligungsbescheid für den Bau des Gartenkompetenzzentrums.“ Erst aus dem Ergebnis der Machbarkeitsstudie werde sich ergeben, was für Kosten auf die Stadt Hamm zukommen. Ebenso sei auch erst dann klar, ob der Maximilianpark - und damit auch die Stadt Hamm – selber dabei langfristig Gewinne macht. Letzteres sprach Hunsteger-Petermann als Bedingung dafür aus, dass die Stadt dem Gartenkompetenzzemtrum zustimmt.

Also muss doch noch spätestens bis zum 31.12.2020 abgewartet werden – denn an diesem Datum muss das Ergebnis der Machbarkeitsstudie vorgelegt werden.

Text und Fotos: Tobias Hachmann