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Duda - ewig gestrig

Eine Woche vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen hat Amtsinhaber Andrzej Duda eine Initiative gegen eine Gleichstellung homosexueller Paare angekündigt.

Er wolle am Montag eine Verfassungsänderung vorschlagen, um die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare ausdrücklich auszuschließen, sagte Duda am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in der südpolnischen Stadt Szczawno-Zdroj. 

Die Klarstellung in der Verfassung sei notwendig, um "die Sicherheit des Kindes und ein angemessenes Aufwachsen sicherzustellen", sagte Duda vor seinen Anhängern. Einen entsprechenden präsidialen Änderungsentwurf werde er dem Parlament in Warschau übermitteln.

Der aus den Reihen der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hervorgegangene Duda hat sich wiederholt gegen die Gleichstellung von Homosexuellen gewandt. Mit der Gleichsetzung der "LGBT-Ideologie" mit dem Kommunismus hatte er vor der ersten Wahlrunde Ende Juni eine Kontroverse in dem katholischen ex-kommunistischen Land ausgelöst.

Am Sonntag in einer Woche tritt Duda in einer Stichwahl gegen den Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski von der rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) an. Umfragen zufolge ist mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zu rechnen.

Trzaskowski sprach sich am Samstag ebenfalls gegen ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare aus. "Bei diesem speziellen Thema stimme ich mit dem Präsidenten überein", sagte er in der Stadt Kalisz im Zentrum Polens. Generell gilt Trzaskowski aber als Unterstützer von Lesben- und Schwulenrechten. So hat er sich offen für die Einführung eingetragener Partnerschaften homosexueller Paare gezeigt.

yb

© Agence France-Presse