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Münster erweitert Maskenpflicht

Wer aus dem Großraum Gütersloh und Warendorf kommend Münster besucht, ist ab morgen (Mittwoch, 24. Juni) im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz im gesamten Stadtgebiet zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet.


Münster - (SMS) - Die Stadt Münster reagiert auf die dramatische Corona-Entwicklung in den Nachbarkreisen Gütersloh und Warendorf mit neuen Regeln zur Maskenpflicht: Wer aus dem Großraum Gütersloh und Warendorf kommend Münster besucht,  ist ab morgen (Mittwoch, 24. Juni) im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz im gesamten Stadtgebiet zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes  verpflichtet. Jedenfalls dann, wenn er oder sie den Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Menschen nicht sicher und durchgehend gewährleisten kann. Konkret betroffen von der per Allgemeinverfügung der Stadt Münster angeordneten Maskenpflicht sind Personen mit Wohnsitz im gesamten Kreis Gütersloh und im gesamten Kreis Warendorf.

Ebenso sind solche Personen im Stadtgebiet Münster zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bzw. Einhalten des Mindestabstandes verpflichtet, die in Münster wohnen und sich regelmäßig im Raum Gütersloh und Warendorf als Berufspendler aufhalten. Die Maßnahmen sollen von morgen an (Mittwoch, 24. Juni 2020) bis zum 1. Juli 2020 gelten.

Wolfgang Heuer, Leiter des Corona-Krisenstabes der Stadt Münster: "Die Corona-Pandemie breitet sich in unserer Nachbarschaft mit erschreckender Geschwindigkeit aus. Die jetzt beschlossene Maßnahme dient nur einem Zweck: die Ausbreitung des Virus zu begrenzen." Binnen weniger Tage wurden ausgehend von einem Fleischbetrieb der Firma Tönnies über 1500 Neuinfektionen mit dem gefährlichen Corona-Virus gezählt. Der betroffene Großraum gilt derzeit als einer der bundesweit gefährlichsten Corona-HotSpots überhaupt.

Der  Krisenstab der Stadt Münster, der wegen der beruhigten Lage in Münster vor 14 Tagen aufgelöst worden war, kam heute im Stadtweinhaus wieder zusammen. Eine weitere Sitzung ist am kommenden Donnerstag geplant. Dann wird auch darüber entschieden, ob der Krisenstab wieder regelmäßig die Arbeit aufnehmen  muss. Oberbürgermeister Markus Lewe sagte bei der Eröffnung der heutigen Sitzung: "Wir versuchen unseren Nachbarn zu helfen, wo wir können."

Die Stadt Münster hat bereits unter anderem so genannte Infektionsscouts und Dolmetscher zur Unterstützung angeboten und hält Corona-Testkapazitäten bereit. Infektionsscouts identifizieren Kontaktpersonen von Infizierten und helfen so, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Lewe: "Noch haben wir in Münster keine Auffälligkeiten, aber die noch lokal begrenzte neue Corona-Welle im Kreis Gütersloh und Teilen des Kreises Warendorf kann jederzeit nach Münster überschwappen. Deshalb ist es richtig, den Krisenstab genau jetzt zu reaktivieren." Die Sorglosigkeit, mit der sich größere Personengruppen bei den derzeitigen sommerlichen Temperaturen ohne Vorsicht gerne etwa an Freizeitgewässern oder in der münsterischen Altstadt träfen, sei "immer noch fahrlässig", so Lewe.

Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer mahnt: "Wir hatten in Münster zuletzt ein sehr günstiges Infektionsgeschehen und sehen seit Tagen keine neuen Corona-Patienten mehr. Es muss aber verstanden werden, dass unsere vergleichsweise glückliche Lage eine Folge von restriktiven Schutzmaßnahmen und diszipliniertem Verhalten ist." Solange es keinen Impfstoff gegen das Corona-Virus gebe,  seien "Abstand, Masken und Hygiene die einzigen Möglichkeiten, sich und andere vor dem Virus zu schützen", so Heuer.