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Hotlines laufen heiss

"Die Leute kommen mit der App nicht klar und sie kommen auch nicht klar mit der Telefonnummer, die da angegeben ist", sagte Teichert. Die Hotline-Nummer der App sei sehr kompliziert


Nach Einführung der Corona-Warn-App haben die Gesundheitsämter mit einer Flut von Anfragen zu kämpfen. Noch am Tag der Einführung hätten allein bei der Hotline des Berliner Gesundheitsamtes 434 Menschen angerufen, die Probleme mit der App hatten, sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, am Mittwoch zu n-tv und RTL. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) haben bis Mittwoch weit über sechs Millionen Nutzer die App heruntergeladen.

"Es sprengt alle Dimensionen, die wir je hatten", sagte Teichert zum Andrang auf die Gesundheitsämter.Nach Einführung der Corona-Warn-App haben die Gesundheitsämter mit einer Flut von Anfragen zu kämpfen. Noch am Tag der Einführung hätten allein bei der Hotline des Berliner Gesundheitsamtes 434 Menschen angerufen, die Probleme mit der App hatten, sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, am Mittwoch zu n-tv und RTL. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) haben bis Mittwoch weit über sechs Millionen Nutzer die App heruntergeladen.

"Es sprengt alle Dimensionen, die wir je hatten", sagte Teichert zum Andrang auf die Gesundheitsämter. "Die Leute kommen mit der App nicht klar und sie kommen auch nicht klar mit der Telefonnummer, die da angegeben ist", sagte Teichert. Die Hotline-Nummer der App sei sehr kompliziert und das führe zu sehr vielen Nachfragen. "Die Menschen rufen dann eben bei der Corona-Hotline an und bei den Gesundheitsämtern", so Teichert. 

Außerdem kritisierte Teichert Barrieren der App, die es nicht allen Menschen ermögliche, sie in Gebrauch zu nehmen. Viele Menschen, vor allem Ältere, die digitale Systeme sonst nicht nutzten, würden Schwierigkeiten haben, mit der App umzugehen.  

Trotz ihrer Kritik schätzt Teichert die App als einen guten und ergänzenden Weg ein, die Pandemie zu bekämpfen. Aber man müsse für mehr Personal sorgen, wenn die App zu Mehrbelastung der Gesundheitsämter führe. "Ansonsten habe ich das Problem, dass ich mit einer technischen Lösung neue Arbeit schaffe, die nicht bewältigt werden kann", sagte Teichert, die sich die App selber heruntergeladen hat und dazu auch jedem raten würde.

Es wurden bis Mittwochvormittag rund 6,5 Millionen Downloads registriert, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. "Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Corona-Virus künftig weniger Chancen hat", erklärte Ressortchef Jens Spahn (CDU).

Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied, betonte Spahn. "Dieser starke Start sollte noch mehr Bürger motivieren, mitzumachen. Denn Corona eindämmen, das ist ein Teamspiel."

Die Corona-Warn-App kann seit Dienstag heruntergeladen werden; die Bundesregierung wirbt eindringlich für die Nutzung. Die Anwendung zeichnet mit der Bluetooth-Technologie auf, wann und wie lange sich jemand in der Nähe eines anderen Smartphone-Nutzers aufgehalten hat, der ebenfalls die App aktiviert hat. Wird jemand positiv auf das Coronavirus getestet, kann er über die App anonym die Nutzer warnen, mit denen er Kontakt hatte.

Positiv Getestete müssen aber einen QR-Code des Testlabors erhalten, um ihren Befund in der App eintragen zu können. Alternativ bestätigt auch eine Telefon-Hotline die Infektion, was dann über eine TAN in die App eingetragen werden kann. 

Diese Hotline stößt aber beim Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber auf Kritik. Sie stelle eine Schwächung des an sich guten Systems der Pseudonymisierung dar, sagte er in Berlin. 

jp/bk

© Agence France-Presse