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Ich bin dabei

Kommentar von Friedrich Roeingh zur Corona-Warn-App


Mainz - (ots) - Nun ist sie endlich da, die Corona-Warn-App. Zwei, drei Wochen später, als sie hätte zur Verfügung stehen können, weil Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zunächst nicht davon ablassen wollte, die Daten zentral zu erfassen. Er wollte den Gesundheitsbehörden ein Instrument an die Hand geben, mit dem sie in einer Art Draufsicht Infektionsherde schneller hätten ausmachen können.

Nun sind alle datenschutzrechtlichen Bedenken ausgeräumt: Jeder installiert die App freiwillig, kann sie jederzeit deinstallieren, die Daten werden eben nicht zentral gespeichert, nur der Handynutzer selbst wird erfahren, dass er sich einem Corona-Test unterziehen sollte - auf den er dann endlich einen Anspruch hat.

Völlig unnütz also, dass Grüne und Linke auch noch ein Gesetz zur Einführung der App fordern. Solche Scharmützel gehen genauso auf Kosten der Akzeptanz wie die verlorengegangenen Wochen - weil das Gefühl für die Bedrohungslage inzwischen merklich schwindet.

Dabei kann die App ein gutes Mittel sein, den dringlichen Weg der Lockerungen fortzusetzen.

Realistischerweise aber wird es zwei oder mehrere Schübe geben, in denen die Bürger die App herunterladen werden.

 - Die erste zur Einführung: Da werden all diejenigen mitmachen, die sich dem Gemeinnutz verpflichtet fühlen: "Ich schütze Dich, schütz' Du auch mich!"

 - Weitere Akzeptanzwellen wird es geben, wenn angesichts zunehmender Sorglosigkeit die Infektionszahlen - hoffentlich eher regional als überregional - wieder merklich ansteigen sollten.

Wer etwas dafür tun will, dass es keine neuen Angstwellen braucht, ist gleich von Anfang an dabei.

Für mich persönlich ist das keine Frage.

Photo von Markus Winkler auf Unsplash