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Mit neuem Schwung

Kommentar von Susanne Leinemann zum Regelbetrieb in Schulen und Kitas


Berlin -  (ots) - Es gibt eine Kalenderweisheit, die besagt: "Vieles lernt man erst zu schätzen, wenn man es nicht mehr hat."

Das galt zuletzt besonders für Familien. Alles wurde in Corona-Zeiten schmerzhaft vermisst. Eltern von kleinen Kindern brach die feste Betreuung weg. Plötzlich merkten sie, wie unausgeglichen ihre Kinder ohne Kita wurden, so ganz ohne Freunde und ohne Anregung von außen. Nur betreut von Mutter und Vater, die sich zwar viel Mühe gaben, aber irgendwie auch noch den Job erledigen mussten. Und auch mit der Schließung der Schulen fiel viel mehr weg als nur Wissensvermittlung.

Vielen Schülern fehlte der Tagesrhythmus, und sie spürten zum ersten Mal, warum manche Dinge nur direkt im Unterricht vermittelbar sind.

Eltern mussten schmerzhaft erkennen, dass sie doch keine besonders guten Lehrer abgeben würden.

Und viele Pädagogen merkten, wie sehr sie an ihren Schülern hängen und dass sie sie wirklich voranbringen wollen.

Insofern ist die Freude darüber, dass die Kitas und Schulen der Stadt nun schnell in den Regelbetrieb zurückkehren, groß. Auch wenn alle wissen, wie fragil die neue Wirklichkeit ohne Medikament und Impfstoff sein wird. Und wie vorsichtig und aufmerksam wir weiterhin bleiben müssen.

Nach der Öffnung könnte vor der Schließung sein, damit muss man immer rechnen. Schön wäre aber, wenn wir die Sehnsucht nach guter Förderung und Bildung in Kitas und Schulen in die normaleren Zeiten hinüberretten könnten. Damit wir - aus dem Wissen heraus, was wir da für wertvolle Institutionen haben - wirklich daran arbeiten, sie besser zu machen.

Die Corona-Pandemie hat auch der Pädagogik deutlich vor Augen geführt: Die Zeit mit den Kinder und Jugendlichen ist begrenzt, wir müssen sie gut nutzen. Denn die Probleme von vorher, sie sind weiterhin da: Kitas mit zu wenig Bildungsanspruch, Schüler, die zu wenig lernen. Das muss sich schnell ändern.

Nutzen wir also den Schwung des Neuanfangs!