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Unterricht überwiegend zuhause

Die Grundschulen im Land erscheinen bunt und fröhlich, aber sie sind weiterhin fast leer. Nur noch wenige Male bis zu den Ferien dürfen Schülerinnen und Schüler zum Unterricht in die Schule.

Bis vor ein paar Wochen waren die 242 Schüler und Schülerinnen noch täglich in der Schule. Doch die Corona-Pandemie brachte auch an der Paul-Gerhard-Schule den Unterricht komplett zum Erliegen. Auch heute scheint die Grundschule im Münster Stadtteil Hiltrup wie verlassen. Seit Montag, den  11. Mai gilt pro Jahrgang ein Präsenztag in der Woche. Die Klassen wurden aufgeteilt und mindestens gedrittelt. In den Klassenzimmern stehen die Tische auf 1,5 Meter Abstand zueinander. Jedes Kind hat seinen festgelegten Sitzplatz. Im Fall des Falles erleichtert dies die Weitergabe der Namen an das Gesundheitsamt, sollte ein Kind mit Corona in Kontakt kommen.

Schulleiterin Astrid Bühl ist begeistert von dem Umgang der Kinder mit den vorgeschriebenen Hygieneregelungen: „Es ist wirklich perfekt gelaufen diese Woche. Die Kinder waren zwar anfangs noch ein wenig angespannt und unsicher, aber nach den ersten ein, zwei Stunden hatte sich das gelegt.“ Es liege wohl auch daran, dass die Eltern schon vergangene Woche per Email  informiert wurden, so Bühl. Die Eltern haben ihren Kindern die aktuelle Situation verständlich gemacht und eventuelle Ängste genommen.

An den Präsenztagen können jetzt wieder neue Lerninhalte vermittelt werden. Dies war in der Zeit des Lockdowns nicht möglich. Es konnten lediglich bereits gelernte Inhalte im Homeschooling vertieft werden. Aber auch nach dem Lockdown sieht der angepasste Lehrplan nur die Fächer Deutsch und Mathematik vor. Die Übungsaufgaben werden am jeweiligen Präsenztag in einem Wochenplan festgehalten. Am Ende der Woche sind die Eltern dazu angehalten eine kurze Rückmeldung über das Lernprogramm an die Schule weiterzuleiten.

Die Übungsaufgaben werden überwiegend über digitale Medien vermittelt. Dass dies gelingt ist aber von der Ausstattung der Familien abhängig. Nicht jede der Familien verfügt über einen Computer, ein Laptop oder ein Tablet. Weniger technisch ausgestattete Familien werden mit Ausdrucken versorgt, sodass keine Nachteile zwischen den Schülern und Schülerinnen entstehen.

Anstelle des Sportunterrichts werden in den Pausen Bewegungsspiele auf Distanz angeboten.

Wie die Leistungsmessungen in diesem Schuljahr aussehen, ist noch unklar. Das Bildungsministerium NRW hat noch keine konkreten Regelungen zum Umgang mit den Zeugnissen bekanntgegeben. Klar ist jedoch, dass schon jetzt für die Schüler und Schülerinnen in diesem Schuljahr deutliche Rückschläge entstanden sind, was den Lehrstoff anbelangt. Seit Mitte März bis voraussichtlich noch zu den Sommerferien ab Ende Juni, kann den Kindern nur ein sehr geringer Teil der üblichen Unterrichtsinhalte vermittelt werden. Der Lehrplan wird sich ab dem nächsten Schuljahr an dieses Defizit wohl anpassen müssen.

Foto: Lena Friedrich