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Bis zu 8000 Entlassungen bei Rolls-Royce

Eine Entscheidung über den möglichen Stellenabbau soll bis spätestens Ende Mai verkündet werden.


Der britische Industriekonzern Rolls-Royce plant nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wegen der Verwerfungen in der Luftfahrtbranche einen massiven Stellenabbau. Möglich seien bis zu 8000 Entlassungen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Quelle am Sonntag der AFP. Dies entspricht fast 15 Prozent der Gesamtbelegschaft des Flugzeugtriebwerksherstellers. 

Ein Sprecher von Rolls-Royce nannte die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie "beispiellos". Das Unternehmen habe rasch Maßnahmen ergriffen, "um unsere Liquidität zu erhöhen und die Ausgaben drastisch zu senken". Dies reiche jedoch nicht aus. 

Dem Sprecher zufolge befindet sich die Geschäftsleitung in Gesprächen mit den Gewerkschaften. Eine Entscheidung über den möglichen Stellenabbau soll demnach bis spätestens Ende Mai verkündet werden. Rolls Royce hat weltweit 50.000 Mitarbeiter, davon 24.000 in Großbritannien.

Die Coronavirus-Pandemie trifft die Luftfahrtbranche hart, der Flugverkehr ist weltweit massiv zurückgegangen. Zahlreiche Reisen wurden storniert, ein Großteil der Flugzeuge von Airlines rund um den Globus muss am Boden bleiben. 

Am Freitag hatte die irische Billigfluglinie Ryanair mitgeteilt, bis zu 3000 Arbeitsplätze abzubauen. British Airways kündigte die Entlassung von 12.000 Mitarbeitern an.

Rolls-Royce hatte im April seine Dividendenzahlung an die Aktionäre gestrichen und vor drastischen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Jahreszahlen gewarnt. Bereits 2018 hatte das Unternehmen seine Belegschaft um 4600 Mitarbeiter verkleinert. Betroffen waren damals vor allem Mitarbeiter in der Verwaltung. Der nun geplante Abbau soll offenbar vor allem die Mitarbeiter im Triebwerksbereich für die zivile Luftfahrt betreffen. 

isd/lan

© Agence France-Presse