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Wo bleibt der Regen?

Der diesjährige April war nach Einschätzung des DWD zugleich der dritttrockenste und siebtwärmste seit Aufzeichnungsbeginn vor knapp 140 Jahren.


Deutschland erlebt derzeit den zwölften zu trockenen April in Folge. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Wetterbilanz des Deutschen Wetterdiensts (DWD) für den laufenden Monat hervor. Der diesjährige April war demnach mit Niederschlägen von knapp 17 Litern je Quadratmeter im Bundesschnitt der dritttrockenste seit dem Beginn der systematischen Aufzeichnungen 1881. Das war kaum ein Drittel des üblicherweise zu erwartenden Niederschlagssolls von 58 Litern.

Auch die April-Monate der vorangegangenen elf Jahre hatten nach Angaben des Wetterdiensts unter den Durchschnittswerten gelegen und waren damit zu trocken. In diesem Jahr fiel an vielen Messstationen insbesondere in der Mitte und im Süden des Landes zwischen dem 1. und dem 27. April fast vier Wochen kein messbarer Regen.

Insgesamt waren nur die Vergleichsmonate der Jahre 1893 und 2007 mit Niederschlagsmengen von 3,7 Litern je Quadratmeter und vier Litern je Quadratmeter noch trockener. In den vergangenen Wochen seien die Böden, die sich im Februar zunächst noch gut mit neuer Feuchtigkeit sättigen konnten, daher oberflächlich ausgetrocknet. Auch die Waldbrandgefahr sei derzeit bereits entsprechend hoch.

Der diesjährige April war nach erster Einschätzung des DWD zugleich der sonnigste sowie siebtwärmste seit Aufzeichnungsbeginn vor knapp 140 Jahren. Mit rund 294 Stunden Sonnenschein übertraf er das zu erwartende Soll von 154 Stunden um rund das Doppelte und löste den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 2007 mit 289 Sonnenstunden ab.

Die bundesweite Durchschnittstemperatur gab der DWD mit 10,5 Grad Celsius an, womit der Normwert der für längerfristige wissenschaftliche Vergleiche herangezogenen sogenannten Referenzperiode von 1961 bis 1990 um 3,1 Grad überschritten wurde. Dabei gab es den Meteorologen zufolge aber in vielen Fällen ein ausgeprägtes Nord-Süd-Gefälle.

bro/cfm

© Agence France-Presse