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Sonderabfalldeponie Ochtrup wird im Mai saniert

Die Bauarbeiten werden im Mai beginnen und voraussichtlich im Sommer 2021 beendet sein.


Münster/Ochtrup. Wie im November 2019 berichtet, müssen auf der Sonderabfalldeponie Ochtrup mehrere Sickerwasserschächte saniert werden. Die Schächte sind aufgrund ihres Alters soweit beschädigt, dass die Standsicherheit auf Dauer nicht mehr gewährleistet ist. In Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster wurde die Firma Lobenhofer Bau und Umwelt GmbH (LBU) aus Bayern mit der Durchführung der Sanierungsarbeiten beauftragt. Vier ausgewählte Schächte werden in diesem und im kommenden Jahr durch größere, dem Stand der Technik entsprechende Schächte ersetzt, die angeschlossenen Leitungen werden teilweise saniert. Die Bauarbeiten werden im Mai beginnen und voraussichtlich im Sommer 2021 beendet sein.

Die Sanierungsmaßnahme ist wichtig für die langfristige Sicherheit der Deponie, da in der ehemaligen Tongrube weiterhin Sickerwasser anfällt. Dieses Sickerwasser wird über Zuleitungen an der Deponiesohle den Sickerwasserschächten zugeleitet, von dort in einen Lagertank gepumpt und per Tankwagen zu einer Behandlungsanlage abtransportiert.

Die Sonderabfalldeponie Ochtrup wurde bis zum Jahr 2001 betrieben und befindet sich derzeit in der Stilllegungsphase. Im Februar 2017 ist das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Betreibergesellschaft, der Gesellschaft für Materialrückgewinnung und Umweltschutz (GMU) eröffnet worden. Als Inhaber der Deponie ist die GMU trotz des laufenden Insolvenzverfahrens weiterhin für die Sicherheit verantwortlich und hatte im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Entsorgungsgesellschaft Steinfurt (EGST) die notwendigen Sanierungsmaßnahmen beantragt. Die Bezirksregierung Münster hat im November 2019 hierfür die Genehmigung erteilt.

Mit der Firma LBU wurde ein Unternehmen gefunden, das bereits Erfahrung mit der Sanierung von Deponien und Schachtbauwerken hat und entsprechende Referenzen vorweisen konnte.

Bei den anstehenden Arbeiten werden höchste Anforderungen an den Arbeitsschutz und die Verhinderung schädlicher Umwelteinwirkungen gestellt. Dazu werden die notwendigen Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen, in denen die Sicherungsmaßnahmen beschrieben werden, mit der örtlichen Feuerwehr abgestimmt. So ist beispielsweise der Einstieg in Baugruben und Schächte nur mit einer persönlichen Schutzausrüstung und Sicherheitsseil erlaubt. Die Arbeiten werden durch einen qualifizierten Arbeits- und Sicherheitskoordinator begleitet.

Aufgrund der Insolvenz des ehemaligen Deponiebetreibers ist das Land Nordrhein-Westfalen bzw. die Bezirksregierung Münster für die Vergabe der durchzuführenden Arbeiten zuständig. Das Land wird auch einen Teil der Kosten übernehmen, da die Sicherheitsleistung der ehemaligen Betreibergesellschaft hierfür nicht ausreicht.

Die Bauarbeiten werden im Mai beginnen und voraussichtlich im Sommer 2021 beendet sein. Anschließend wird die Bezirksregierung darüber entscheiden, ob noch weitere Schächte saniert werden müssen, um die Sicherheit des Entwässerungssystems langfristig zu gewährleisten.

Darüber hinaus wird die Bezirksregierung auch weiterhin dauerhaft die für die langfristige Sicherheit der Deponie notwendigen Maßnahmen sicherstellen.

Foto: Sickerwasserschacht der Sonderabfalldeponie Ochtrup © ICP

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