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Wie funktioniert eine Allergie? Was kann man gegen Pollenallergie tun?

Was ist die Gräserblüte? Wie kann man sich schützen?

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Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems auf Substanzen, die normalerweise harmlos sind, bekannt als Allergene. Diese können durch verschiedene Quellen wie Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel oder Insektenstiche eingeführt werden. Hier ist eine detaillierte Erklärung, wie Allergien funktionieren:


Schritt 1: Sensibilisierung

Die erste Phase einer Allergie beginnt, wenn eine Person zum ersten Mal mit einem Allergen in Kontakt kommt. Das Immunsystem erkennt das Allergen fälschlicherweise als Bedrohung und reagiert darauf:

Antigen-präsentierende Zellen nehmen das Allergen auf und präsentieren Teile davon auf ihrer Oberfläche.Diese präsentierten Antigene werden von T-Zellen (einem Typ von weißen Blutkörperchen) erkannt, die dann helfen, eine spezifische Immunantwort zu koordinieren.T-Zellen stimulieren die Produktion von B-Zellen, die spezifisch auf das Allergen reagieren und Immunglobulin E (IgE), einen Antikörpertyp, produzieren. Dieser Prozess wird als Sensibilisierung bezeichnet.


Schritt 2: IgE-Produktion

Das neu produzierte IgE bindet an die Oberfläche von Mastzellen und Basophilen (andere Arten von weißen Blutkörperchen). Diese Zellen sind nun „bewaffnet“ mit IgE-Antikörpern, die speziell auf das Allergen ausgerichtet sind.


Schritt 3: Reexposition und allergische Reaktion

Bei erneutem Kontakt mit demselben Allergen:

Das Allergen bindet an das IgE auf den Mastzellen und Basophilen.Diese Bindung führt dazu, dass die Mastzellen und Basophilen chemische Stoffe wie Histamin freisetzen.

Histamin und andere chemische Botenstoffe verursachen die typischen Symptome einer allergischen Reaktion, wie Juckreiz, Schwellungen, Rötungen, Schleimbildung, Muskelkrämpfe und in schweren Fällen eine Anaphylaxie.


Schritt 4: Entzündung und Symptome

Die freigesetzten chemischen Stoffe bewirken eine Entzündungsreaktion, die dazu führt, dass Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austritt und Symptome wie verstopfte Nase, tränende Augen, Niesen und Hautausschlag verursacht.Bei manchen Menschen können diese Reaktionen auch zu Asthmaanfällen oder zu einer Anaphylaxie, einer potenziell lebensbedrohlichen Reaktion, führen.

Allergien können durch die Identifizierung und das Meiden von Allergenen, die Verwendung von Medikamenten zur Kontrolle von Symptomen und in einigen Fällen durch langfristige Behandlungen wie die Allergie-Impfung (allergenspezifische Immuntherapie) behandelt werden. Diese Therapien zielen darauf ab, das Immunsystem allmählich an das Allergen zu gewöhnen, um die Überreaktion zu minimieren oder zu eliminieren.



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Was ist die Gräserblüte? - Zeit der Allergien

Die Gräserblüte bezeichnet den Zeitraum, in dem Gräser ihre Blüten ausbilden und Pollen freisetzen. Diese Phase tritt in gemäßigten Klimazonen typischerweise im späten Frühling bis Sommer auf. Gräserpollen sind eine der häufigsten Ursachen für Heuschnupfen und andere allergische Reaktionen, insbesondere weil die Pollen sehr leicht sind und leicht durch den Wind über weite Strecken getragen werden können.

Während der Gräserblüte produzieren viele Grasarten wie Roggen, Weidelgras und Timothygras große Mengen an Pollen. Diese Pollen gelangen in die Luft und können Symptome wie Niesen, laufende oder verstopfte Nase, juckende und tränende Augen sowie Asthma bei Menschen auslösen, die gegen diese Pollen allergisch sind.

Der Zeitpunkt und die Intensität der Gräserblüte können von Jahr zu Jahr variieren, abhängig von klimatischen Bedingungen wie Temperatur und Niederschlagsmenge. Daher ist es für Menschen mit Gräserpollenallergien wichtig, den Pollenflugkalender in ihrer Region zu verfolgen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Belastung durch Allergene zu minimieren.


Was kann man gegen Pollenallergie tun?

Pollenallergien können sehr unangenehm sein, aber es gibt verschiedene Strategien und Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Hier sind einige praktische Tipps und medizinische Ansätze, um mit einer Pollenallergie umzugehen:

Vermeidungsstrategien

Pollenflugberichte verfolgen: Bleiben Sie informiert über die Pollenkonzentration in Ihrer Umgebung und planen Sie Aktivitäten im Freien entsprechend, um die Exposition zu minimieren.

Fenster geschlossen halten: Während der Hauptpollenflugzeiten sollten Fenster in Wohnräumen und Autos geschlossen bleiben, um zu verhindern, dass Pollen ins Innere gelangen.

Luftreiniger verwenden: Ein Luftreiniger mit HEPA-Filter kann helfen, die Luft in Innenräumen von Pollen und anderen Allergenen zu reinigen.

Nach draußen Aktivitäten anpassen: Vermeiden Sie es, an Tagen mit hohem Pollenflug oder bei windigem Wetter lange draußen zu sein. Die frühen Morgenstunden oder Regentage sind oft besser geeignet.

Kleidung und Körper reinigen: Wechseln Sie Ihre Kleidung und duschen Sie, nachdem Sie draußen waren, um Pollen zu entfernen, die an Ihnen haften geblieben sind.Medizinische Behandlung

Antihistaminika: Diese Medikamente können helfen, Symptome wie Juckreiz, Niesen und laufende Nase zu lindern. Sie sind als Tabletten, Nasensprays und Augentropfen verfügbar.

Nasensprays mit Steroiden: Diese Sprays reduzieren Entzündungen und sind sehr wirksam bei der Behandlung einer verstopften Nase und anderer Nasensymptome, die durch Allergien verursacht werden.

Augentropfen: Antihistaminika- oder steroidhaltige Augentropfen können Augenreizungen lindern.

Allergie-Impfung (Desensibilisierung oder spezifische Immuntherapie): Bei dieser langfristigen Behandlung werden dem Körper allmählich zunehmende Mengen des Allergens zugeführt, um das Immunsystem zu "trainieren" und die Reaktion auf das Allergen zu verringern.Natürliche und alternative Behandlungen

Nasenspülungen: Regelmäßiges Spülen der Nasengänge mit einer Salzlösung kann helfen, Pollen und Schleim zu entfernen.

Honig aus der Region: Einige Menschen glauben, dass der regelmäßige Konsum von lokal produziertem Honig helfen kann, die Empfindlichkeit gegenüber Pollenallergien zu reduzieren.

Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel: Bestimmte Kräuter wie Brennnessel oder Nahrungsergänzungsmittel wie Quercetin können von manchen Menschen als nützlich empfunden werden, allerdings sollten diese mit Vorsicht und nach Rücksprache mit einem Arzt eingesetzt werden.

Es ist wichtig, dass Menschen mit schweren Allergiesymptomen einen Arzt aufsuchen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten. Ein Allergologe kann spezifische Tests durchführen und individuell angepasste Behandlungspläne entwickeln.



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