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363 Angriffe mit Schusswaffen, 53 Menschen getötet, 149 Bombenanschläge

Schweden hat seit Jahren mit einer massiven Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen.

In einem Vorort der schwedischen Hauptstadt Stockholm ist ein Vater am hellichten Tag vor den Augen seines Sohnes erschossen worden. Laut Medienberichten waren die beiden am Mittwochabend mit ihren Fahrrädern auf dem Weg zum Schwimmbad. Demnach stellte sich der 39-Jährige einer Bande von Jugendlichen entgegen, bevor ihm in den Kopf geschossen wurde. Er starb laut Polizeiangaben am Donnerstag.

"Er mochte keine Ungerechtigkeit. Es hat ihn das Leben gekostet", sagte die Schwester des Getöteten der Zeitung "Expressen". Zunächst gab es keine Festnahmen in Verbindung mit dem Schusswaffenangriff.

Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson und Oppositionsführerin Magdalena Andersson besuchten am Donnerstagabend den Tatort in dem Vorort Skärholmen südlich der Hauptstadt. In diesem Gebiet war es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Angriffen mit Schusswaffen im Zusammenhang mit krimineller Bandengewalt gekommen.

"Die systemgefährdende Kriminalität, die unser Land derzeit erlebt, hat brutale Folgen für unsere gesamte freie und offene Gesellschaft", schrieb Kristersson im Onlinedienst Instagram. "Die Banden werden in ihrer Skrupellosigkeit nicht aufhören, bis wir sie gestoppt haben."

Schweden hat seit Jahren mit einer massiven Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen. Die Banden liefern sich blutige Auseinandersetzungen um die Kontrolle über den Drogen- und Waffenhandel, immer wieder kommt es dabei auch zu Racheakten.

Oftmals werden Jugendliche für Gewalttaten rekrutiert, da diese strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Einige Täter sind erst zwölf Jahre alt.

Laut der Polizeistatistik wurden im vergangenen Jahr 363 Angriffe mit Schusswaffen gemeldet, bei denen 53 Menschen getötet wurden. Zudem gab es 149 Bombenanschläge.

lt/kas


© Agence France-Presse