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Inflationsrückgang auf 2,2 Prozent in Deutschland

Im März setzte sich der Rückgang der Inflation in Deutschland fort und erreichte den niedrigsten Stand der letzten drei Jahre.

Laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 2,2 Prozent, nachdem sie im Februar bei 2,5 Prozent gelegen hatten. Experten prognostizieren eine weitere Abschwächung in den kommenden Monaten.

Trotz des Auslaufens der Energiepreisbremsen zu Beginn des Jahres und der Erhöhung des CO2-Preises für fossile Brennstoffe sanken die Energiepreise im März weiter, voraussichtlich um 2,7 Prozent, so die Statistiker.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren Nahrungsmittel erstmals seit Februar 2015 günstiger. Mit einem Anstieg von nur 0,7 Prozent lagen sie zudem deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate, was bereits seit Februar 2021 der Fall war.

Die Chefvolkswirtin der Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib, kommentierte: "Ein Wermutstropfen bleibt jedoch die mit einer Rate von 3,7 Prozent unkomfortabel hohe Dienstleistungsinflation", wobei das frühe Osterfest in diesem Jahr einen wesentlichen Einfluss gehabt haben könnte.

Köhler-Geib erklärte, dass insbesondere Urlaubsreisen im März aufgrund des frühen Osterfests deutlich teurer gewesen sein dürften.

Das Ifo-Institut in München erklärte, dass die Inflation in Deutschland "weiter auf dem Rückzug" sei. Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser erwartet, dass die Inflation "im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken" wird.

Das Ifo stützt diese Einschätzung auf seine jüngste Umfrage zu den Preiserwartungen der Unternehmen. Der entsprechende Wert sank von 15,0 Punkten im Februar auf 14,3 Punkte im März.

Laut der Umfrage planen vor allem Unternehmen in den konsumnahen Branchen weniger Preiserhöhungen, während es im Einzelhandel und in der Gastronomie Rückgänge gab. Die Werte bei Hotels und Reiseveranstaltern stiegen dagegen leicht an.

Im Bauhauptgewerbe planen die Unternehmen mehrheitlich sogar Preissenkungen, während im Verarbeitenden Gewerbe nur eine kleine Minderheit Preiserhöhungen plant.

Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser erklärte in Bezug auf die Europäische Zentralbank (EZB): "Aus deutscher Sicht spricht nichts gegen eine baldige Zinssenkung." Die EZB betrachtet jedoch die Lage in der Eurozone. Die Inflationsrate lag hier im Februar bei 2,6 Prozent, die Daten für März veröffentlicht das europäische Statistikamt am Mittwoch.

Die EZB strebt eine Rückkehr zu einer Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Die nächste Sitzung des EZB-Rates ist am Donnerstag kommender Woche. Experten erwarten, dass die Notenbank den historisch hohen Leitzins von 4,5 Prozent erst im Juni wieder senken wird.


OZD.news / SD


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